Knarf wunderte sich ueber nichts mehr. Diese fremde Umgebung.
Nichts war wie zu Hause. Er sehnte sich nach einem Aminosaeurebad,
welches seine Lebenskraefte wieder staerken wuerde. Jetzt hatte er schon
6 fremde Hartkoerper absorbiert und wieder ausgeschieden und noch immer
konnte er mit den zurückgebliebenen Elementen nichts anfangen. Wie gesagt,
Knarf war verwirrt. Er sehnte sich nach den anderen, mit denen er
verschmelzen konnte, um mit Ihnen zu kommunizieren. Hier war keiner,
dem er sich mitteilen konnte. Knarf war einsam, sehr einsam.
Wie war Knarf hierhergekommen? Dunkle verschwommene Erinnerungen
an einen Ausflug in die verbotene Zone versteckten sich in den hintersten
Winkeln seiner Synapsen, die seine ganze Koerperform bedeckten. Ja!
Das Tor, diesem leutenden Farbenspiel konnte Knarf nicht widerstehen.
Er musste in das LICHT eintauchen in die Harmonie!
Und dann war er hier, wo keiner war, der ihn verstand.
Knarf hatte Angst, er war doch noch so jung.
---
Der tranige Trano flaetze sich gemuetlich in eine Astmulde, die die Form
einer Haengematte hatte. Man, war er froh nicht durch dieses Tor gehen
und sich irgendwelchen haarstraeubenden Abenteuern stellen zu muessen.
Sein Verhaeltnis zu Wollester war in der letzten Zeit wieder etwas ruhiger
geworden, man sprach kaum miteinander und ging sich aus dem Weg.
Dieser vielbeschaeftige Captain schien keinen Schlaf zu brauchen.
Permanent fuehrte sie irgendwelche Tests und Messungen durch. Irgendwie
bewunderte Trano sie, aber das wuerde er NIE zugeben. Und so doeste er
vor sich hin und liess den Captain ihren Dienst tun.
Gerade war Trano eingeschlafen, als eine gelbgraue Rauchsaeule ihn
umhuellte. Er murmelte gerade noch was von "Schoen warm" bevor er die
Augen fuer immer schloss. Knarf war um einiges schlauer.
---
Als Wollester den nun 5 Stunden Schlafenden wecken wollte, mußte sie
feststellen, dass er nicht mehr aufwachen wollte. Alle Weckversuche
schlugen fehl, seine Lebenszeichen waren konstant.
Was zum Teufel war geschehen?
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ENDE DES RUECKBLICKS
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[Stunden spaeter...]
Voll freudiger Erwartung erlebte Wollester das Eintreffen des letzten
Teams. Viel war geschehen und sie hoerte sich begierig die erlebten
Abenteuer der Teams nicht ohne Wehmut an. Alles in allem war es ein
voller Erfolg gewesen, und das einzige Opfer war Trano, der nicht migereist
war. Selbst der Medizinmann Dr. Basani war am Ende seines Lateins.
Mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln hatte er keine Chance.
Nach der Auswertung der Daten kam Wollester zu folgendem Schluß:
Irgendetwas hatte jegliche Lebensenergie von Trano absorbiert, so das
der arme Vulkanier nur noch eine leblose mechanisch weiterfunktionierende
biologische Huelle war. Ohne Zufuhr von Nahrung wuerden allerdings auch
die mechanischen Koerperfunktionen frueher oder spaeter zum Erliegen
kommen.
Man beschloss, Tranos Koerper an einem sicheren Ort aufzubahren und
spendierte ihm noch eine intravenoese Infusion, deren Vorratsflasche die
Inmeerer versprachen, nach Basanis Anleitung bei Bedarf wieder
aufzufuellen. Die Inmeerer schienen dankbar fuer diese neue Aufgabe
zu sein, die ihrer Existenz einen neuen Sinn gab, und begannen,
Tranos Huelle wie einen Gott zu verehren...
[GB: Eine postmortale Verletzung der 1.Direktive sozusagen...]
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[Der Abend]
Es war eine schoene Nacht! Die Sonne war hinter den Bergen versunken,
die Luft duftete frisch und war warm. Der klare Himmel praesentierte seine
Sterne in uneingeschraenkter Schoenheit, der Wind raschelte in den Baeumen
und die Monde Ferem und Mustark spendeten ein zartes, warmes Licht.
[GB: Karsten, dieser Insidergag kann Dich ein Copyright-Verfahren
kosten!! ;-)]
Im alten Dorf der Inmeerer wurde gefeiert. Es wurde die Rueckkehr der Teams
begossen, aber auch nur der Umstand, dass die Crew der HOPE noch lebte.
[GB: Ab jetzt also jeden Tag Party...;-)]
Einige besonders wagemuetige Crewmans erhoben sogar das Glas auf Q.
Man hatte grosse Lagerfeuer entzuendet und Musik, von einer wirklich
guten Musikkapelle, aus Inmeerern und Menschen bestehend, erschallte den
Festplatz. Es fehlte nicht an Getraenken und einige Offiziere hatten schon
vergessen, dass Syntheol nicht trinkfest macht.
An einem der Feuer sass Mahon und unterhielt sich angeregt mit Lt.Wisper,
[GB: Im Flüsterton ?]
einer, wie Mahon ploetzlich begriff, auesserst interessanten
Wissenschaftlerin. Er wollte ihr gerade erklaeren, dass Quantenphysik
sein Lieblingsfach gewesen waere und er als Kind nichts lieberes tat,
als den Drehimpuls von Myonen zu berechnen, als er einen Crewman
in gelber Uniform bemerkte, der auf etwas Gitarrenaehnlichem spielte
und ihm ausgelassen zuprostete.
Mahon sprang auf und eilte mit den Worten "Ich bin gleich zurueck!" auf
den Mann mit den spitzen Ohren zu. "Mr.Urga, gut dass ich sie hier
treffe. Ich habe sie fuer die Alpha-Schicht angefordert. Das duerfte sie
interessieren. Ich hoffe, sie werden mich nicht enttaeuschen. Sie wissen
ja selbst, was sie fuer eine..." weiter kam er nicht, da er die Person
bemerkte, die er schon den ganzen Abend suchte: Dr. Fahir Basani. Er
schaute den Vulkanier an, ob der noch etwas sagen wollte und schickte
sich, dem Doktor nachzueilen!
Kurz darauf holte Mahon Basani ein. "Fahir, ich suche sie schon seit
einer ganzen Weile." Der Doctor blieb stehen und warf einen frohen Blick
auf den Andorianer. Es war lange her, dass sich die beiden Freunde privat
getroffen hatten.
Mahon: "Ich wollte ihnen gratulieren, Commander!!!", der Sicherheitschef
schmunzelte. "Sowohl für Deine Befoerderung, als auch für die
Auszeichnungen! Ich schlage vor, wir besorgen uns was zu trinken, und du
erzaehlst mir die Geschichte mit der Carpechse!"
Bald schon sassen die beiden an einem lodernden Feuer und tauschten die
Erlebnisse der letzten Tage aus.
---
Crewman Claudia Hillman saß ein wenig abseits des feiernden Pulks und
versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Die letzten Tage waren wie im Flug
vergangen, doch eins war ihr klar: So hatte sie sich ihren Eintritt in die
Sternenflotte nicht gerade vorgestellt.
Die Leute aus ihrem Team hatte sie schon laengst aus den Augen verloren,
doch fand' sie sich unter den vielen kompetenten und erfahrenen Offizieren
ein wenig deplaziert. Sie beobachtete die verschiedenen Schatten, die sich
im flackernden Licht des Lagerfeuers abzeichneten. Der lauwarme Wind
trug Fetzen eines klingonischen Trinkliedes an ihr Ohr. Doch entgegen der
allgemeinen Ausgelassenheit fuehlte sie sich an diesem Ort alles andere
als sicher. Sie schreckte ein wenig auf, als sich ein Schatten aus der
allgemeinen Menge loeste und direkt auf sie zusteuerte.
Kurz darauf erkannte sie Counselor Tom Carpenter, mit dem sie noch vor
kurzem im Team Rot Abenteuer auf einem seltsamen Drachenplaneten im
Alphaquadranten erlebt hatte. Tom setzte sich mit sorgenvoller Miene neben
sie an das Feuer. Sie hatte den Counselor eigentlich immer als froehlichen
unbeschwerten Menschen erlebt, doch davon war seit einiger Zeit nichts
mehr zu sehen.
Carpenter sass einfach nur da, starrte ins Feuer und schwieg...
Von der anderen Seite des Feuers war lautes Gelaechter zu hoeren.
Dort hatte sich eine Ansammlung ausgelassener Sternenflottenoffiziere
um Doktor Basani gebildet, der die um sich greifende Froehlichkeit
mit wohlgesetzten Gesten am Leben erhielt. Seine Haende fuhren durch
die Luft, wobei sie eine Form bildeten, die stark an einen Menschen
mit Drachenschwanz erinnerte. Nebenbei hantierte er mit einem halben
Dutzend Zimtstangen, was fuer immer neue Heiterkeitsausbrueche sorgte.
Gerade erkundigten sich einige der Zuhörer beim Doktor nach speziellen
Einzelheiten des Beschriebenen. Einige der "pikanten" Fragen konnte,
wie sich herausstellte, nur einer beantworten.
Also machte sich Basani auf, die noetigen Erkundigungen einzuziehen,
um sie dann bruehwarm seinem Publikum auftischen zu koennen.
Mit einem unverhohlenen Grinsen im Gesicht und mit etwas angeheitertem
Gang bahnte er sich seinen Weg zu Carpenter.
Schon von weitem rief er ausglassen:
"Hey, Tom ?! Hatten Sie eigentlich mal dran gedacht, mit diesem langen
Ding da an Ihnen dran, Ihre Spuren zu verwischen ?? Dann haetten
Sie...."
Toms bruetender, unbewegter Gesichtsausdruck liess Basani innehalten.
Sein spoettisches Grinsen fiel langsam in sich zusammen. Der Doktor
warf Hillman einen kurzen fragenden Blick zu und wandte sich dann wieder
an den Counselor:
"Tom ?"
Carpenter blickte auf und wollte gerade irgendwas oberflaechlich
lustiges antworten, doch da entschied er sich, jegliches maennliches
Getue abzulegen und all seinen Kummer heraus zu lassen, der sich seit
dem Desaster in Basanis Quartier tief in ihn hineingefressen hatte.
"Seit Wochen schon gehst Du mir aus dem Wege", begann er vorsichtig,
"bist zu Recht sauer auf mich wegen allem, was ich Dir angetan habe,
laesst mich nur noch Gleichgueltigkeit und Ablehnung spueren...
Dabei waren wir mal... FREUNDE! M-Meine Aufgabe als Counselor...
wie soll ich denn eigentlich noch..."
Carpenter rollte eine Traene die Wange herunter.
Ploetzlich packte Tom den Doktor am Kragen und schluchzte. "WIE LANGE
NOCH, FAHIR? Ich halte das einfach nicht mehr aus... Ich KANN einfach
nicht damit fertig werden. Gut, bei jeden anderen vielleicht...
Aber... was ist nur los mit uns?" Tom liess Fahir los und versuchte,
seine Fassung wiederzufinden. "Wir haben unsere Familien verloren,
nun auch unser Schiff. Wir... wir haben doch nur noch uns selbst.
Mein Gott! [HM: wie unerwartet treffend ;-)] [GB: Er weiß eben mehr...]
Und ich kann nun nicht mal mehr wiedergutmachen..."
In diesem Moment erblickte Carpenter in einiger Entfernung Loci, der
in seiner typisch marionettenhaften Borg-Art irgendwelche Gegenstaende
untersuchte. Carpenter mochte irgendwie, er wusste selbst nicht warum,
Basani und Loci am liebsten, doch er wusste genau, dass der Borg
aufgrund seiner Implantate niemals imstande sein wuerde, von seiner
gewissen unbeholfenen Sachlichkeit abzulassen. Er wuerde immer
etwas kindliches in seiner Art, Freundschaft zu erleben, haben, und
daher war wohl Basani fuer Carpenter besonders wichtig. Zwar nicht
wichtiger als Loci, aber doch auf eine andere, emotionalere Art.
Toms Gefuehlsausbruch hatte Fahir Basani voellig unvorbereitet getroffen.
Seine erste Reaktion war, das Ganze auf Alkohol oder die Spaetfolgen
von Toms kuerzlicher Transformation zu schieben.
Doch ein Blick in die verzweifelten Augen des Counselors ueberzeugten
ihn schnell, dass Tom es bitterernst meinen musste.
Wie immer in komplexen emotionalen Situationen, war der Doktor
ueberfordert. Zwar wusste er, dass es nicht sein Wunsch gewesen war,
dass die Freundschaft zwischen Tom und ihm so in die Brueche gegangen
war. Tief in seinem Inneren schmerzte den Doktor der Verlust eines
wahren und langjaehrigen Freundes.
Und Fahir spuerte sogar, dass sich ihnen beiden durch Toms Ehrlichkeit
die Chance bot, einer weiteren Entfremdung zu entgehen, ja vielleicht
sogar ihre Freundschaft wiederzugewinnen.
Aber was er dafuer jetzt am besten sagen und tun musste, darueber
vergruebelte der Doktor genau die entscheidenden, vielleicht letzten
Minuten, die den zwei alten Freunden blieben. Was sie brauchten,
war ein Counselor...
[GB: Was wir brauchen, ist ein Holocounselor.
"Bitte nennen Sie die Art des psychischen Anfalls..." ;-)]
Claudia betrachtete Carpenter mit weit aufgerissenen Augen und obwohl
sie es nicht wollte, spuerte sie, wie ihr die Roete ins Gesicht stieg,
was man Dank der Dunkelheit aber Gott sei Dank nicht sehen konnte.
'Was ist denn jetzt los?' fragte sie sich verwirrt. Eben hatte sie noch
mutterseelenalleine dagesessen und sich ihrer duesteren Stimmung
hingegeben und nun war sie ihn Begleitung des Counselors, der sich
schluchzend an die Brust ihres Vorgesetzten warf.
Leise raeusperte sie sich, obwohl sie sich nicht sicher war, dass man
sie auch wirklich hoeren konnte. Sie stand vorsichtig auf.
"Aehm, Entschuldigung. Ich denke ich gehe jetzt wohl besser, sie
wollen bestimmt alleine sein. Das heisst, wenn ich Ihnen irgendwie
helfen kann...."
Hillmans leise Worte holten Fahir Basani aus seiner Versteinerung.
Er begann sogar, wieder zu atmen, wahrend er nach Worten suchte.
Hillman sah die beiden noch ein letztes Mal teilnahmsvoll an, dann
entfernte sie sich.
Toms Blicke zeugten von immer staerkerer Verzeiflung, das
Schweigen des Doktors stuerzte ihn in noch tiefere Depressionen.
Da kamen Fahir endlich ein paar Worte ueber die Lippen:
"Miss Hillman ! Koennten Sie bitte bei uns bleiben ?"
Hillman blieb stehen und wandte sich um.
Basani fuhr fort, wobei ihm jedes Wort schwer zu fallen schien.
"Ich glaube, wir brauchen jemand, der unbeteiligt ist und der....
...............nun...der gut zuhoeren kann."
Die folgenden Worte des Doktors klangen eine Spur zu foermlich,
doch seine Augen verrieten seine innere Nervositaet.
"Wie ich gehoert habe, sind Sie die Einzige, der sich Petty Officier
D'Sulan bisher anvertraut hat. Ich weiss nicht, was genau Sie fuer
D'Sulan getan haben, aber ich weiss, dass sie seit einigen Tagen
viel offener und ausgeglichener wirkt als zuvor. Es scheint so, als
waere Sie eine gute Zuhoererin und diskret. Und da Sie ja nun
bereits Zeuge unserer kleinen...Probleme....geworden sind, koennten
Sie sich vielleicht .....zu uns setzen...und uns etwas Gesellschaft
leisten, waehrend wir ein paar Dinge besprechen, die schon laenger
haetten geklaert werden sollen, wie es zwischen...Freunden
eigentlich normal, ich meine...."
Fahir verhaspelte sich zusehends, er hoffte nur, dass Hillman sein
Hilfegesuch nicht als laecherlich empfand. Und noch mehr hoffte er,
dass seine junge Mitarbeiterin ihnen vielleicht helfen konnte.
Claudias Erstaunen weitete sich immer mehr. Allein die Vorstellung,
dass ihr Vorgesetzter SIE um Hilfe bat, war fast mehr, als sie
verarbeiten konnte. Sie setzte sich wieder.
"Aber natuerlich leiste ich ihnen noch Gesellschaft, wenn Sie das
wollen. Ich dachte nur...ich waere Ihnen laestig, oder so etwas.
Eigentlich bin ich auch ganz erleichtert, ich kenne ja sonst kaum
jemanden hier..."
Sie bemerkte, dass sie wieder zu quasseln begann und wurde schlagartig
still. "Erzaehlen Sie mir ruhig, was Sie bedrueckt und vielleicht kann
ich ja helfen."
Waehrend Carpenter noch immer in sich zusammengesunken sass,
stand Basani steif neben ihm, seine Blicke waren auf alles, nur nicht
auf Tom oder Hillman gerichtet.
"Weisst Du, Tom, auch wenn es so scheinen mag, eigentlich sind die
Zerstoerungen, das Leid und die Verluste durch Dein klebendes Pech
nicht das wirkliche Problem zwischen uns. Das sind wohl eher materielle
Probleme. Frueher konnte das unserer Freundschaft auch nichts anhaben.
Und gerade im Augenblick haben wir da ja nicht viel zu verlieren."
Unbewusst fuhr der Doktor fuersorglich ueber die Tasche, in der er sein
letzten beiden Zimstangen aufbewahrte.
Es folgten Minuten, in denen der Doktor sich die richtige Formulierung
fuer den wahren Grund seines gestoerten Verhaetnisses zu Tom
zurechtlegte.Wie immer bei sowas, viel ihm nichts wohlformuliertes ein,
dafuer wurde er aber zumindest sehr deutlich, als er voeller Empoerung,
ja Hass ausrief:
"Tom, Du hast mir die einzige Frau genommen, die ich je geliebt habe!!!"
Das fassungslose, verwirrte Schweigen seiner Zuhoerer veranlasste Fahir
zu ein paar wuetenden Erklaerungen.
"Auch wenn Du es abstreitest, aber ich weiss es genau ! Ich habe Eure
Blicke gesehen, habe euch reden gehoert, wie ihr immer versucht habt,
mir vorzugaukeln, ihr waeret euch absolut unsympathisch. Doch ihr
konntet mich nicht taeuschen. Es gibt keine andere Erklaerung fuer
Nymphes Veraenderung in den letzten Wochen. Nur Du kannst einen
Menschen so beeinflussen und Du warst immer wieder mit ihr zusammen.
Du hast sie mir genommen und sie verdorben mit deinen
Manipulationenstricks, hast ihr gezeigt, wie man Menschen betruegt,
benutzt, und zwar so, dass sie dabei auch noch ein gutes Gefuehl haben.
Ich habe sie verloren, weil Du sie veraendert hast !! Du hast ganz
recht, dass kannst Du niemals wieder gutmachen !!"
Zu spaet wurde sich der Doktor richtig bewusst, dass Hillman ihn so
krank voller Eifersucht und Verbitterung sah.
'Mein Gott, sie wird jeden Respekt vor mir verlieren.'
Eine grosse blaue Pille erschien vor dem geistigen Auge des Doktors.
Als Claudia bemerkte, dass der Doktor vorerst fertig war, formulierte sie
eine Frage, die ihr praktisch auf der Seele brannte:
"Haben sie es ihr gesagt?"
"Was?", fragte Basani, der nun voellig aus dem Kontext gerissen
worden war.
"Na, das, was Sie gerade eben uns erzaehlt haben: Dass Sie sie lieben
und das sie das Gefuehl haben, sie wuerde sich von ihnen entfernen,
dass sie sich verletzt und betrogen vorkommen.
Nun, ich mag mich taeuschen, aber mir kommt es so vor, als seien sie
ein Mensch, der seine Gefuehle in sich veschliesst. Vielleicht hat sie ja
ihre...Eifersucht fuer ploetzliche Abneigung empfunden und wurde dadurch
verletzt."
Claudia machte eine hilflose Handbewegung. Sie war sich bewusst, dass
sie sich hier auf sehr duennes Eis wagte. Wenn sie es sich jetzt mit ihrem
Vorgesetzten verscherzte, wuerde sie einer sehr dunklen Zukunft
entgegenblicken. Zudem war sie keine ausgebildete Counselor.
Doch was sollte sie machen? Sie nahm allen Mut zusammen und sprach
das aus, was ihr im Kopf herumschwirrte:
"Ausserdem, mit Verlaub, Sir, besteht doch die Moeglichkeit, dass sie
beiden Unrecht tun und nun durch ihre Engstirnigkeit ihren besten Freund
und die Frau, die sie lieben, verlieren."
Hillman zog den Kopf ein und erwartete ein Donnerwetter. Das haette sie
nun wirklich nicht sagen duerfen.
Basanis naechste Bemerkung liess das duenne Eis unter Hillman
zusammenbrechen.
"Natuerlich habe ich es ihr gesagt. Und was noch schlimmer ist,
auch sie hat gesagt, sie liebe mich. Und dann von einem Tag
auf den anderen hat sie ihr wahres Gesicht gezeigt."
Zu Tom gewandt:
"Wahrscheinlich hast Du ihr an jenem Tag Deine Liebe gestanden,
und sie mit suessen Versprechungen in Deine Arme gelockt,
hab ich recht ? Schliesslich bist Du Brueckenoffizier und ich nur der
trottelige Bordarzt ! Und, wirst Du sie bald befoerdern ?"
Carpenter schwieg noch immer, was Basani als Schuldbekenntnis
wertete. Ihre Freundschaft war wie es schien beendet.
---
Neuerdings entdeckte Seth - sehr zum Leidwesen ihrer Gefaehrten
- ihr musikalisches Talent. Sie wagte ein wildes Taenzchen uebers
Feuer und sang herzzerreissend, laut und vor allem falsch - aber mit
Inbrunst! Diese Bis-hierhin-ging-es-gut!-Party drohte zu einem
Flop zu werden.
Wohin die Minorin auch ihren Blick wandte, rings um die feiernde
Meute hatte sich ein stiller Kreis der Zurueckgezogenen gebildet, die
gruebelnd und mit finsterem Blick in die Weite starrten. Ueber den
Umstand noch immer am Leben zu sein, schien sich keiner der aktiven
Kaempfer sonderlich zu freuen. [GB: Wird eben zur Routine...]
'Traurige Party!' dachte sich Seth und beschloss fuer Stimmung zu
sorgen. Als erstes hielt sie Ausschau nach Hajo tom Broek, denn mit
diesem gedachte sie ein Huehnchen zu rupfen, weil ... Ihre Gedanken
gerieten ins Stocken. Ja warum eigentlich? Irgendwann hatte ihr der
Steuermann mal widersprochen, aber das war kein sonderlich nobler
Grund, um einen Streit vom Zaun zu brechen. Was besseres wollte Seth
nicht einfallen. "Was soll's!" brummte sie nach einer Zehntelsekunde
des Nachdenkens. "Ich bin ja auch keine sonderlich noble Frau!"
Und kurz darauf hielt sie tom Broeks Kragen in der einen Hand und
eine Flasche atemwegslaehmenden Fusel in der anderen, wobei sie den
armen Kerl schuettelte und ihn noetigte auf eine glueckliche Heimkehr
und auf ihre Befoerderung zu trinken.
Das liess sich Hajo allerdings nicht lange gefallen und einige Augenblicke
spaeter knaeulten sich die beiden Sternenflottenoffiziere auf dem Boden.
Seth hatte die Flasche ueber den Kopf gezogen bekommen und hatte
Orientierungsprobleme, da ihr der aetzende Alkohol in die Augen
geflossen war. Schon wollte tom Broek zur Siegerpose ansetzen,
als Seth ihm hinterlings einen kraeftigen Stoss versetzte.
Inzwischen hatte sich ein Kreis um die beiden gebildet und man begann
die ersten Wetten abzuschliessen. Thoran der Klingone
[GB: Oh, den gibt es noch ! Swetlana ??]
bekam vom Zusehen Lust auf eine aehnlich anregende Beschaeftigung und
knurrte seinem Nachbarn ein paar klingonische Provokationen ins Ohr.
Dumm war nur, dass er dieses dabei gleich in der Hand behielt.
Hui, da kam Bewegung in die Massen und ein stiller Beobachter haette
sich doch sehr ueber das ungebuehrliche Benehmen der Sternenflotten-
Elite gewundert. Da flogen die Fetzen und mit unerklaerbarem Grimm
gingen die gerade noch feiernden Leute aufeinander los.
Diese Entwicklung rief unweigerlich Mahon auf den Plan, der einer
kleinen Rangelei im Prinzip immer sehr aufgeschlossen gegenueber stand,
aber dies ging zu weit. Schnell hatte er Seth und tom Broek als
Unruheherd identifiziert und naeherte sich den beiden. Der Steuermann
war flinker als die Minorin, brachte sich in Deckung und beobachtete
fasziniert, was dann geschah.
"Soviel zum Vorgeplaenkel!" bruellte Seth und warf sich Mahon entgegen.
Eigentlich haette sie es besser wissen muessen, schliesslich hatte ihr
der Andorianer schon bei anderer Gelegenheit gezeigt, dass mit ihm
nicht zu spassen war.
Ueber den nun folgenden Akt der Barbarei ziehen wir pietaetvoll den
Mantel des Schweigens. Es sei nur soviel gesagt, dass man ploetzlich
sehr, sehr dringlich nach Dr. Basani und einem Wischeimer schickte.
Mahon hielt Seth mit voller Kraft am Boden. Trotz eines offensichtlich
gebrochenen Armes beruhigte sich die Minorin nur sehr langsam. Als sie
endlich Verhandlungsbereitschaft signalisierte, entliess der Andorianer
sie aus der Umklammerung und wischt sich das Blut vom Gesicht. Er hatte
eine schmerzende Wunde an der Stirn erhalten und war Seth dafuer nicht
sehr dankbar.
Der Andorianer warf Thoran und den anderen einen warnenden Blick zu und
half Seth auf die Fuesse. "Sind sie voellig durchgeknallt? Haben sie den
Verstand verloren? Das kann sie ihren Rang kosten! Ich werde nur wegen
der Sache von damals von einem Disziplinarverfahren absehen. Damit sind
wir allerdings quitt. [GB: Wie gut, daß das nur Mahon zu entscheiden hat!?]
Erlauben sie sich nicht noch einmal eine solche Sache, sonst..."
In diesem Moment wurde der Minorin schwarz vor Augen und sie verlor
den Halt. Mahon fing sie auf und hielt sie einen Moment in seinen Armen.
Sein Kopf war ganz nah bei ihrem und ein beaeubender Duft drang in seine
Nase, er konnte nicht anders und gab Seth einen zaertlichen Kuss
auf die Wange. [GB: *Knipps* *blitzel* *tränewegwisch*]
Der Sicherheitschef war voellig verwirrt ueber das, was er gerade
erfahren hatte. Er schrie die Umstehenden an: "Gaffen sie nicht so,
holen sie sofort Basani her!" Dann rannte er, seine klaffende Wunde
ignorierend ins Dunkel und blieb erst stehen, als er sich voellig
unbeobachtet fuehlte. Dort fiel er auf die Knie, legte seinen Kopf in
seine Haende und versank in Lethargie!
---
Storrt wanderte durch die Crewmitglieder und kaempfte sich zur "Bar"
vor. Dort holte sie sich einen Kraeutertee, der noch am ehesten einem
vulkanischen Getraenk entsprach und ging auf Tommok zu. Dieser
unterhielt sich gerade mit Wollester ueber "schiffsinterne" Dinge und
wandte sich der P.O. zu, als sie auf ihn zukam.
"Sir, ich moechte Sie bitten mir in einem privaten Problem Ihr Ohr zu
leihen" sprach Storrt ihn an. Sie verwendete ihr bestes vulkanisch.
Tommok erwiderte "Ms. Storrt, ich wuerde Ihnen vorschlagen, sich an den
Counselor zu wenden, der duerfte fuer Probleme der bessere
Ansprechpartner sein."
"Nun, Mr. Carpenter ist im Moment etwas indisponiert, ausserdem kann
er mir nur bedingt helfen. Bitte hoeren Sie mich erst an."
Storrt und Tommok wanderten ein paar Schritte am Rande des Festplatzes,
waehrend Storrt ihr Anliegen schilderte:
"Die anderen Mitglieder der Mannschaft halten mich fuer einen Menschen.
Ich weiss nicht ob Sie in meine Akte Einsicht genommen haben" Tommok
nickte "dann wissen Sie sicher, dass ich auch zu einem viertel
vulkanische Gene in mir habe. Durch den kuenstlich gemixten Gen-Cocktail
in meinen Erbgut habe ich oft Probleme meine Gedanken und Gefuehle in
den Griff zu bekommen. Ich fuerchte, wenn ich mein mentales Gleichgewicht
nicht stabilisiere, wird die Situation irgendwann eskalieren. Ich moechte
Sie bitten, mir die vulkanische Philosophie nahezubringen und mir Einblick
in die mentalen Techniken der Disziplin geben. Ich bin sicher, dass ich
nie zur Vulkanierin werden kann, aber ich moechte diesen Wesensaspekt
an mir kennen und verstehen lernen."
Storrts Anliegen an Tommok war keine frivole Annaeherung, denn ihr
Interesse war aufrichtig. Gespannt wartete sie auf seine Antwort.
Tommok sah die Offizierin an, die ihn beinahe ein wenig aengstlich
anblickte. "Ms. Storrt, Ihr Anliegen ist differenziert, wohlbegruendet
und in jeder Hinsicht logisch und nachvollziehbar. Daß sie ihre
genetische Anlage als potentiell problematisch empfinden, kann ich
ebenfalls nachvollziehen. Ich werde ihrer Bitte daher, so weit es mir
möglich ist, gerne nachkommen."
Er zog eine Augenbraue hoch.
"Dennoch ist dies ein längerer Vorgang, der an einem einzelnen Abend wie
diesem zwar beschlossen, aber noch nicht begonnen werden sollte. Ms.
Storrt, bitte erzählen sie mir stattdessen näheres über ihre Herkunft und
Vergangenheit. Aus ihrer Personalakte waren diesbezüglich nur wenig zu
entnehmen."
Storrt bestaetigte das: "Ich habe bei der Personalakte die
Diskretionsklausel in Anspruch genommen. Ich wollte erst mit mir
selber im Klaren sein, bevor ich mich mit anderen Personen darueber
auseinandersetzen muss. Wie sie bereits aus meiner Akte wissen,
basieren meine Gene aus menschlichen, vulkanischen, elasianischen
und klingonischen Erbgut. Rein aus biologischer Sicht duerfte eine
solche Mischung nie zustande kommen. Ich bin das Produkt von
illegalen Genmanipulationen aus einem Labor auf dem
Foederationsplaneten Psinda. Bis zu meinem 12.Lebensjahr
lebte ich in dem Labor als Versuchskarnickel. Als die Behoerden dann
dahinterkamen, was hier vor sich ging, wurde das Labor geschlossen und
ich kam zu Zieheltern." sie verstummte und schien an ihre Vergangenheit
zu denken. Vom Festplatz toenten laute Stimmen zu ihnen herueber, aber
die Sicht war durch ein Waeldchen verdeckt.
Die Erzaehlung duerfte die Offizierin ziemlich mitnehmen. Sie war
leichenblass und ihre Hand zitterte. Sie erzaehlte weiter als sie sich
wieder gefangen hatte:
"Ich hatte mich bisher nie damit beschaeftigt, ich hab mir immer
eingeredet, dass ich ein normales Leben fuehren kann wie jeder andere
Mensch auch. In letzter Zeit musste ich aber immer mehr feststellen,
dass ich zusehends an Kontrolle verliere. Ich fuerchte, dass ich in
unmittelbarer Zeit meinen Dienst nicht mehr erfuellen kann. Aus diesem
Grund habe ich mich an Sie gewandt, da es heisst, dass die
vulkanischen Mentaldisziplinen eine innere Ausgeglichenheit schaffen,
die mir derzeit fehlt."
Ploetzlich sprang Mahon aus dem Gebuesch und sprintete an den beiden
vorrueber. Blut rann ueber sein Gesicht und er sah aus, als haette er ein
Gespenst gesehen. Ohne Storrt und Tommok auch nur wahrzunehmen
flitzte er an den beiden vorrueber und verschwand wieder im Wald.
Tommok war ein paar Schritte zurueckgewichen, und als er sich nach
Storrt umdrehte, war diese verschwunden. Erst als er sich ein wenig
umgesehen hatte, fander sie auf einem Baum, auf den sie sich in
ihrer Panik gerettet hatte.
---
Isaac saß etwas abseits am Feuer. Es beobachtete wie die
Leute sich amuesierten. Er war in Gedanken versunken, darüber
nachzudenken, was alles in den letzten Tagen geschehen war.
Der Chief nippte etwas an seinem Getraenk. Es sollte wohl
irgendein Fruchtsaft sein. Auf jeden Fall war ihm der Geschmack
unbekannt. Er stand auf und schlenderte ein wenig durch die
Gegend, es war interessant wie ausgelassen die Leute waren,
hatten sie doch si viele Probleme. Isaac dachte an die glücklichen
Tage auf der Daventry und der Hope zurück. Wie viel verrücktes
man doch dort erlebt hatte.
---
CM Urga schaute sich um und stellte zufrieden fest, dass er mit
seinem Musizieren eine freie Flaeche um sich schaffte. Er legte
sein Instrument beiseite und ging zuerst zum Feuer. Als er sich
genug aufgewaermt hatte und schon fast auf dem Weg war sich
noch Nachschub an Getraenken zu verschaffen bemerkte er
ploetzlich den Chief Isaac, wie er etwas gedankenverloren durch
die Gegend rumschlenderte. Er ging auf ihn zu und sprach ihn an:
"Chief Isaac, ich bin Crewman Urga von der Sicherheit. Sir, es ist
eine Party, Sir. Wuerden Sie mit mir einen heben? Auf das Wohl
der Mannschaft, und auf baldiges Nachhausekommen? "
Isaac drehte sich zu Urga und lächelte.
"Ja, auf das Wohl der Mannschaft! Hoffen wir das unser Weg in die
Heimat nicht mehr allzu lang ist."
Isaac und Urga tranken einen Schluck aus ihren Bechern.
"Wie sind Sie zur Sternenflotte gekommen, Mr.Urga?"
Als die Frage gestellt wurde, hoerte man laute Geraeusche aus der
Richtung des Lagerfeuers. Allem Anschein nach gab es dort eine
Massenschlaegerei. Urga, der dem Mahon unterstellt war, und damit
fuer die Sicherheit verantwortlich, wollte schon aufbrechen und fuer
Ruhe und Ordnung sorgen. Aber er ruehrte sich nicht. Erstens waren
es schon viel zu viele Menschen mit Lust drauf, jemandem eins ueber
den Schaedel zu ziehen. Zweitens, wurde ihm bei einer aehnlichen
Gelegenheit eine seiner Ohrspitzen abgekaut, und als Halbvulkanier
[GB: Daher also 'Halbvulkanier'...;-)]
legte er grossen Wert auf diesen biologischen Schmuck und drittens
sah er schon Mahon zum Ort des Geschehens eilen. Also gab es
keinen Anlass zur Sorge. Nichtdestotrotz drehte sich Urga mit dem
Ruecken zum Lagerfeuer und laechelte Isaac an:
"Oh das ist eine lange Geschichte.... Nach dem man mich wegen
meiner Faulheit, fast aus der Akademie rausgeschmissen hat,
hatte ich keine grosse Lust auf Sterne, aber auf der Farm meiner
Eltern zu arbeiten war auch nicht mein Ding. So die Kurzfassung.
Aber zu was anderem, verstehen Sie was von Paleoenthomologie?"
Isaac runzelte die Strin.
"Meinen Sie nicht die Paläanthropologie? Die Wissenschaft die sich
mit vorgeschichtlichen Menschen und dessen Vorgängern beschäftigt?"
Urga machte eine traurige Mine: "Nein, nein. Ich meine Palaeenthomologie.
Die beschaeftigt sich mit vorgeschichtlichen Insekten und dessen
Vorgaengern. Ich habe naemlich rausgefunden, dass ich so ziemlich
der einzige Experte auf diesem Gebiet bin. Aber Insekten interessieren
offenbar niemanden."
[GB: Bei dieser staubtrockenen Präsentation wundert es nicht...
Vielleicht sollte Urga es mal mit verständlicheren Begriffen und etwas
mehr Frische und Begeisterung versuchen.
WARUM fasziniert IHN dieses Gebiet?]
Als er das sagte, hoerten sie ploetzlich ein Jubeln. Sie drehten sich um
und sahen, wie der Sicherheitschef etwas verdutzt sich von der Menge
entfernte.
"Ich glaube ich muss mich meinen Pflichten widmen", sagte Crewman
Urga mit Bedauern. Ich werde mal nachsehen, was da los ist."
Er drehte sich um und ging festen Schrittes in Richtung der Menge.
Da jetzt keine Anzeichen mehr fuer eine Pruegelei zu sehen waren,
war Urga fest entschlossen fuer Ruhe und Ordnung zu sorgen.
[GB: Über den letzten Satz habe ich lange nachgegrübelt...;-)]
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Als der Andorianer das Weite gesucht hatte, wagte sich Hajo tom Broek
aus seiner Deckung. Sein Kopf droehnte hoellisch von dem Schnaps,
den er, nein, den SIE in ihn reingekippt hatte. [GB: Alte Trinkerausrede!]
Mit einem Knacken rueckte er seinen Kiefer gerade.
Er war sich nicht hundertprozentig sicher, ob das, was er gerade gesehen
hatte, der Wirklichkeit entsprach oder seiner Phantasie entsprungen war.
Die gaffende Menge scheinbar auch nicht. Jedenfalls standen alle relativ
verwirrt in der Gegend herum.
Da der Doktor auf sich warten lies, gab sich Hajo einen Ruck und trat zu
der Minorin, die, scheinbar halb benommen, auf dem Boden sass.
"Geht es Ihnen gut, Ma'am?" Hajo musste an Mahons Worte denken, als er
fortfuhr. "Ich hoffe, dass wir nicht zu frueh auf ihre Befoerderung
angestossen haben."
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Carpenter war inzwischen von seinem Verzweiflungsausbruch aufgewacht
und begriff endlich, welch schrecklicher Irrtum bei Basani vorlag:
"Waaaas? Ich und Neroi? Das darf doch nicht wahr sein! Hoer mal, Fahir,
da liegst Du aber auf ganzer Laenge voll daneben! Ich fasse es nicht...
wegen so einem Bloedsinn haben wir Krieg miteinander?"
Basani:
"Du machst mir nix vor, Tom. Ich WEISS, wie oft ihr zusammen wart!"
Carpenter: "So? Gar nix weisst Du! Neroi und ich SIND viel zusammen
gewesen, das stimmt. Sie ist naemlich die ideale Person, die mir
wertvolle Informationen ueber einige Mannschaftsmitglieder geben konnte,
soweit sie das als Krankenschwester gegenueber einem Schiffscounselor
tun durfte. Man, musst Du verknallt und krank vor Eifersucht sein!
Vielleicht ist das der Grund, warum Neroi so wenig Gedanken und
Empfindungen von Dir empfangen konnte...
Denn natuerlich hatte ich SIE als erstes gefragt, was Du mir gegenueber
empfindest, aber sie wusste es einfach nicht."
Carpenter stand auf und sagte: "Fahir, ich bitte Dich: Frag Neroi, ob
etwas zwischen mir und ihr ist, wenn Du sie siehst!
[GB: Ach, so einfach...]
Und hoer auf, Dich so zu verschliessen, bloss weil Dein Selbstbewusstsein
so schrecklich krank ist! Du solltest doch eigentlich wissen, dass es nur
EINE Frau im meinem Leben gibt und auch immer geben wird."
Er wandte sich an Hillman:
"Miss Hillman, bitte helfen Sie uns allen, indem Sie sich um Basani
kuemmern. Solange diese Sache zwischen ihm und mir ist, kann ICH nix
tun. Und bitte sagen Sie niemanden etwas, das ganze ist so... peinlich..."
In diesem Moment bemerkte Basani schliesslich, dass er schon vor
einiger Zeit zu einer Pruegelei gerufen worden war, die in der Naehe
im Gange gewesen war.
Mit einer kurzen, hingehaspelten Entschuldigung liess er die beiden
stehen und eilte zum Kampfplatz.
Kurz darauf machte auch Carpenter, dass er fortkam. Er musste einfach
weg, denn obwohl er froh war, endlich wieder mit Basani geredet zu haben,
schmerzte ihn die ganze Angelegenheit doch sehr. Doch er wusste nun,
dass Fahir noch weitaus mehr zu leiden hatte, und sein Freund tat ihm
leid...
Fuer Doktor Basani war der Aufruhr eine willkommene Gelegenheit,
sich nicht laenger seine Problemen vor Hillman und Carpenter stellen
zu muessen.
Waehrend einige Leute sich daran machten, den Waldboden
umzugraben, um die grausligsten Spuren zu verbergen, untersuchte
Basani die Verletzten. Dabei wurde er von Minute zu Minute ruhiger,
das war sein Job, hier wusste er, was zu tun war. Auf eine gewisse
Weise war er den Aufruehrern dankbar.
Ploetzlich fiel Basani ein, dass Hillman eigentlich bei ihm sein sollte,
wie es ihre Pflicht erforderte. Doch dieses eine Mal war er froh ueber
ihre Pflichtvernachlaessigung, er wollte sie im Moment nicht unbedingt
neben sich wissen, schliesslich arbeiteten seine Verdraengungsmechanismen
gerade mit voller Kraft.
Thoran, der Klingone, winkte nur ab, als Basani auf ihn zu eilte.
Seine Gegner waren dazu teilweise nicht mehr in der Lage.
Doch keine der Verletzungen wuerde dauerhafte Schaeden hinterlassen,
bis auf die von Faehnrich Riley, der sich an eine Zukunft mit nur einem
Ohr wuerde gewoehnen muessen. Ohne medizinische Ausruestung
konnte Basani ihm nicht schnell genug helfen.
Schliesslich kniete Basani neben der anscheinend bewusstlosen Seth
nieder. Restspuren eines seltsamen, suesslich schweren Duftes schlugen
ihm entgegen. Waehrend der Doktor Seth's Koerper nach der entscheidenden
Verletzung absuchte, wurde ihm ganz ploetzlich bewusst, dass seine
Haende ueber Teile ihres Koerpers strichen, die medizinisch im Moment
alles andere als relevant waren. Erschrocken zog er seine Haende zurueck,
waehrend sein Verstand fieberhaft nach einer Erklaerung suchte.
Endlich reichte ihm jemand einen Tricorder und wenige Augenblicke
spaeter glaubte er, der Loesung des Raetsels ein gutes Stueck naher
gekommen zu sein. Er richtete sich auf und fragte in die Runde:
"Wer war zuletzt mit ihr zusammen, bevor sie umgekippt ist ?"
10 Minuten spaeter schlenderte ein unschuldig laechelnder Doktor Basani,
den Tricorder zuklappend, auf den mitten im Wald knienenden Mahon zu.
Wie zufaellig beschleunigte er seine Schritte und fragte halblaut:
"Ohros ? So ganz allein hier draussen ?
Seth geht es nicht gut, ich dachte, das wuerde Dich interessieren.
Sie benoetigt etwas, dass ich ihr nicht geben kann."
In den folgenden Minuten machte Basani Mahon diplomatisch klar,
dass die Minorin wohl schon bald mehr von ihm erwarten wuerde,
als einen fluechtigen Kuss. Jedenfalls, wenn Mahon Seths Partnerwahl
annehmen wollte. Und Basani liess es sich nicht nehmen, dem erstarrten
Mahon den emotionalen Todesstoss zu versetzen:
"Haben Sie schon einen Namen ?"
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Jason sass etwas abseits und schaute dem wunderlichen Treiben zu.
Er musste schmuntzeln. Es war einfach herrlich den ausgelassenen
Menschen zuzuschauen. Vanessa kam zu ihm. ' Was machst du da,
fragte sie?' und Jason antwortet, dass ihm diese Koordinatenangaben
nicht in Ruhe liessen. Er wollte den Code knacken.
Vanessa musterte ihn und schüttelte den Kopf.
"Was ist?", fragte Jason. "Wir machen hier ein Fest und feiern die
Rückkehr von euch. Also los, es gibt nicht nur die Arbeit, sondern
auch die Ausgelassenheit. Na komm schon!!"
Jason wollte eigentlich noch weitermachen, aber wer konnte so einer
entzueckenden Person etwas abschlagen. Sie begannen zu tanzen
und zu trinken. Er war froh sich wieder mal gehen zu lassen.
Einige Zeit später setzte er sich wieder an seinen alten Ort und begann
sich wieder mit den Koordinaten herumzuschlagen...und dann...Heureka!!!
'Dies könnte eine Möglichkeit sein.
Koordianten:
Inmeer: 10.4.12.5
Rot: 1.1.211.2
Blau: 55.2.1.3
Gelb: 1.3.123.6
Die erste Zahl bezeichnen das System, d.h. jenes, welches von den
waagrechten oder senkrechten Koordinatenachsen entfernt ist
(Gegenuhrzeigersinn) (siehe Graphik).
Die 2 Zahl bestimmt den Quadranten, so wie es Carpi gesagt hat.
Die 3 Zahl ist unterteilt:
1 Ziffer bestimmt den Planeten (Carpi)
2 Ziffer bestimmt den Trabanten
3 Ziffer (keine Angaben)
Die 4 Zahl bestimmt den Strang auf dem Spiralnebel.'
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866