---GANG IN DER STATION
Mahon lief bereits kreuz und quer durch die Gänge dieser ehemals geheimen Anlage ihres neuen, nahezu unbekannten Gegners. Es war ihm ein Rätsel wie Tommok, tom Broek, Ceram, Asayama und Magnees einfach spurlos verschwinden konnten. Immerhin war sein Befehl doch eindeutig, so dachte er zumindest.
Mehr zufällig fing genau in diesem Moment sein Kommunikator zu knistern an.
Andreas Magnees Hilferuf ertönte - zum Glück - denn der Empfang war hier unten mehr als dürftig und er hatte es selbst schon aufgegeben, seine Kameraden zu rufen. Für die Techniker allerdings dürfte die Armierung der Wände - wohl die Ursache dieses Effektes - mehr als interessant sein.
Mahon unterbrach seinen gedanklichen Ausflug und handelte. Es dauerte nur wenige Augenblicke und er konnte mithilfe seines Tricorders den Ursprung des Notsignals ausmachen. Im Laufschritt durchquerte er eine zersprengte Tür.
Dort traf er auch auf tom Broek, Ceram und Tommok, die sich ebenfalls auf dem Weg gemacht hatten. Ihr Weg endete vor einer weiteren diesmal verschlossenen Tür.
"Dahinter müssen sie sein!", bemerkte Mahon und versuchte sie gleichzeitig mit Gewalt zu öffnen. Schließlich grunzte der Andorianer verärgert ein "Zurücktreten!", zog seinen Phaser und feuerte auf die Türautomatik. Die Tür glitt zur Seite und die Gruppe machte kurzzeitig ein nicht wenig überraschtes Gesicht. Dann aber wurden sie von den heraustretenden Wassermassen ein Stück weit mitgerissen. Der Wasserstand im Raum musste fast bis zur Decke gereicht haben.
Nach nur wenigen Metern hatte die Fahrt aber ein Ende.
---ZENTRALE
Von weiten hörte man schon die sich nähernde Gruppe.
"Beim nächsten Notruf könnten Sie vielleicht erwähnen, in welcher Notlage Sie sich befinden!", schimpfte Mahon aufgebracht. Als Erstes betrat Fleet Captain Tommok den Raum.
"Was ist mit der Mirage?", fragte er gleich.
Ysdi schüttelte den Kopf: "Tut mir leid, Captain! Sie kommen zu spät. Die Mirage wurde gekapert und hat das Sonnensystem bereits verlassen und sich getarnt. Mir ist es ein Rätsel, wie sie sich so schnell auf dem Schiff zurechtfinden konnten."
Das war - genau wie sein Mitleid - glatt gelogen. Dem Androiden fielen mehrere Möglichkeiten ein, wie es zu dieser Sachlage hatte kommen können.
Aber er benutzte häufig solche menschlichen Floskeln. Sie machten das Gespräch interessanter. Angesicht der Lage verkniff er sich aber Weiteres.
Dazu gehören auch nachfragen, wieso seine Kameraden bis auf die Haut durchnässt waren.
Tommok blieb stumm und schien einen Augenblick nachzudenken. "Gut", sagte er, "dann wollen wir uns erst einmal sammeln und auf die Oberfläche des Planeten zurückkehren."
Dann wendete er sich zu dem Pseudodrachen, der so tat, als ob er viel zu beschäftigt war, um das Gespräch verfolgt zu haben.
"Mr. Asatir?", fragte er, "Ich bin Fleet Captain Tommok von der Sternenflotte. Vielleicht mögen Sie uns begleiten?"
"Sternenflotte?", fragte Asatir, "Ich dachte, sie gehören einer Sicherheitsfirma an!"
Tommok hob irritiert abwechselnd beide Augenbrauen: "Von einer Privatisierung der Sternenflotte ist mir nichts bekannt. Sie müssen sich irren!"
Zu allen sprach er: "Ich muss das Hauptquartier über die Lage informieren.
Gehen Sie bitte schon voraus, ich werde allein rausfinden."
---EHEMALIGES LANDEFELD
In der Ferne sah man noch die zwei Shuttles der Andoria. Von hier aus gesehen hatten sie gerade mal die Größe eines Maulwurfhaufens. Gleichzeitig waren sie mit ihrer schillernen Außenhülle die so ziemlich einzig heilen Gegenstände auf diesem Raumhafen. Die Einsatzteams, die ihnen zur Hilfe gekommen waren, glichen halben Streichhölzern. Unter ihnen war auch Bob Hanson. Ansonsten lagen überall zertrümmerte Roboter, von denen sich einige noch unkoordiniert bewegten.
Der wohl größte Trümmerhaufen weit und breit allerdings befand sich genau hinter Carabello und Lauren. Als die Andoria, ein Schiff der Defiant-Klasse, notlanden musste, hatte sie wohl ein ziemlich großes Stück ihres Hecks verloren. Das fiel ihnen aber erst auf, als die Andoria wieder abhob und nun mehr schlecht als recht etwa 30 Meter über dem Boden taumelte. Fassungslos starrte Carabello das riesige Schiff an, während Lauren immer und immer wieder seinen Kommunikator quälte.
"Sind die da oben taub", schrie er, "und können die nicht lesen. Das muss doch auffallen!"
Carabello hob ihre Schultern: "Versuchen Sie es weiter. Mehr können wir gerade sowieso nicht tun."
---USS ANDORIA - BRÜCKE
Ba'Rina Balwok saß das erste Mal auf dem Kommandostuhl auf einer Brücke.
Wenn die Umstände nicht wären, wäre das ein unglaublich stolzer Moment für sie gewesen. Aber Stolz war gegenwärtig wirklich das Letzte, was ihr in dem Sinn kam. Zwar hatte sie das Kommando, aber das Schiff will auf Teufel komm raus nicht höher steigen. Aber das war natürlich noch nicht alles. Viele Funktionen auf der Brücke waren außer Betrieb und seit die Andoria aufstieg, kam es immer wieder zu partiellen Energieausfällen.
Die Kadetten und Crewmans gaben ihr Bestes und versuchten die Systeme der Brücke notdürftig in Betrieb zu nehmen. Doch immer wenn dies gelang, zeigten die entsprechenden Konsolen meist nur tiefrote, blinkende Fehlermeldungen.
Schließlich kam Crewman Fallmer zum Ensign: "Mam, ich habe meinen Kommunikator modifizieren können, da die Kommsysteme des Schiffes nicht reparabel zu sein scheinen. Wir werden gerufen!"
Ba'Rina riss ihm das kleine Gerät förmlich aus den Händen.
"ssssszzzz...ria? Hören Sie mich? Sie müssen sofort wieder landen! Sie haben da wasssssszzzzz..."
Die Halbklingonin sah auf, wollte sofort ein Kommando geben, als sie hastig unterbrochen wurde.
Crewman Dragoner hatte eilig den Turboliftschacht aufgeschoben und lief stolpernd in den Raum hinein.
"Mam", rief er völlig außer Atem, "Mam, wir haben keine Energiequelle mehr!
Das Heck ist weg. Die Schiffssysteme werden nur noch..."
"vom EPS-Gitter gespeist!", rief Balwok erschrocken, "Crewman Lindenhaus, sofort landen!"
Sie hatten einen sehr holprigen Weg zurück zum Planeten. "Mist, warum muss das ausgerechnet jetzt passieren", ungern dachte die Halbklingonin an die Roboter, die sicher freudig auf die Rückkehr der Andoria gefreut hätten, wenn sie denn Gefühle hätten empfinden könnten.
"Wir werden sehr unsanft auf den Planeten aufsetzen müssen", rief Lindenhaus von der Con, "Ich kann die Andoria nicht gerade halten, zu allem Überfluss scheint ein Trägheitsdämpfer ausgefallen zu sein."
Mit einem lauten Kraaaaaaaaaaaaabuuuuuuuummmmmm schlug das Schiff auf den Boden und rutsche noch einige Meter über den Boden. Eine riesige Staubwolke entstand.
"Balwok an alle, jeder schnappt sich eine Waffe, und sucht die auf dem Planeten zurückgebliebenen Crewmitglieder!"
---AM RANDE DES RAUMHAFENS
Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor, aber nun hatten sie endlich diese Tunnelanlage verlassen und konnten beinahe ruhig das Sonnenlicht genießen, wenn da nicht ein paar Kleinigkeiten wären. Zum Beispiel konnte Mahon ein "Oh nein" nicht lassen, als er seine neue Andoria in der Luft schweben sah.
Sie hatte deutliche Spuren. Was Mahon dann aber auf Andorianisch sagte, als die Andoria mit einem lauten Krach schon wieder abstürzte, sollte hier lieber verborgen bleiben.
Als Mahon seine Wuttriade beendet hatte, bemerkte er Magnees blasses Gesicht.
Dessen Tricorder blinkte, offensichtlich hatte der Techniker den Universaltranslator wieder in Gang gebracht. Mahon schaute in grimmig an, was Magnees zurückschrecken lies.
Dann erhob der Captain seine Stimme, Autorität und klarere Anweisungen überspielten seinen Wutausbruch: "Magnees, Asayama, sie begeben sich zur Andoria. Bis der Fleet Captain da ist, will ich einen genauen Schadensbericht. Versuchen sie, die Waffensysteme wieder flott zu bekommen.
Vielleicht bekommen wir bald noch mehr Besuch!", dann wandte er sich an den
Steuermann: "Broek, sie und Ceram besorgen mir eine Liste der zur Verfügung stehenden Shuttles und Waffen. Wenn möglich regen sie notwendige Reparaturen an. Vielleicht können wir ja irgendwie die Andoria verwenden. Nehmen sie mit, wen sie brauchen."
"Die anderen," schloss Mahon seine Befehlserteilung ab, "sammeln alle auffindbaren Sternenflottenoffiziere an der Andoria. Ich will in 20 Minuten alle unsere Leute an der Andoria versammelt haben. Und bringen sie mir schleunigst jemanden, die mir sagen kann, was hier geschehen ist..." und nach einem Blick auf die gerade hart gelandete Andoria "...und den Idioten, der gerade versucht hat, mein Schiff zu verschrotten."
----AUF DEM WEG ZUR ANDORIA
Magnees und Asayama waren sofort zur Andoria geeilt, um die Befehle Mahons auszuführen.
"Wie sollen wir denn eine komplette Schadensliste in 20 Minuten erstellen, Sir?" fragte der Petty Officer Asayama, während die beiden in Richtung des wieder am Boden liegenden Föderationsraumschiffes gingen.
"Ach das ist kein Problem, so wie das Schiff aussieht machen wir einfach eine Aufstellung, über die Systeme, die noch funktionieren. Alles andere ist kaputt. Ich bräuchte eher mal ne Übersicht über die Leute, über die ich verfügen kann. Obwohl ich bezweifle, dass wir das Schiff hinbekommen werden.", entgegnete der Lieutenant Commander.
----VOR DER ANDORIA
Der Anblick der auf dem Schiffsbauch liegenden Andoria verschlug den beiden für einige Augenblicke die Sprache. Um sie herum liefen schwer bewaffnet die Crewmitglieder der Andoria. Scheinbar hatten sie noch nicht bemerkt, dass der Kleinkrieg vorbei war. Die beiden Techniker wurden auch schon mehrmals fast erschossen, weil sie keinen Passierschein vorlegen konnten.
Asayama fing sich als Erstes wieder: "Immerhin müssen wir jetzt nicht mehr nach dem Maschinenraum suchen", sagte der Japaner und deutete auf einen Teil des Schiffes, an dem vor einigen Stunden noch das Heck war.
"Der Maschinenraum ist sauber in der Mitte geteilt. Von dort aus haben wir wohl am Besten das Schiff... naja... zumindest eben den ersten Teil des Schiffes, im Blick."
Mit immer noch fassungslosem Gesicht folgte Magnees dem Japaner in den Maschinenraum und die beiden fingen an, die Systeme zu überprüfen.
<15 Minuten später>
Magnees und Asayama saßen an einer Tischplatte, die direkt zwischen den beiden Schiffsteilen aufgebaut war. Über ihnen verband ein notdürftig gespanntes 5 Meter dickes Kabel die beiden Schiffteile.
Magnees: "So, also Phaserbank 1 geht mehr oder minder, Kommunikation ist wieder hergestellt und das EPS-Gitter versorgt das Schiff mit Strom - noch.
Damit hätten wir alle funktionstüchtigen Systeme aufgelistet Mr. Asayama.
Mit den momentan zur Verfügung stehen mitteln wäre eine Reparatur in einem Monat soweit wieder abgeschlossen, dass das Raumschiff die Handelsstation mit 1/20 Impuls wieder verlassen könne. In einer Werft könne man das Schiff zwar schneller wieder flottmachen aber hier?!?"
Magnees seufzte und überflog nochmal alles, als sich auch schon die ersten Besatzungsmitglieder versammelten. Er wusste selbst, dass seine Prognose an einigen Bedingungen geknüpft und daher recht utopisch war.
Magnees: "Mr. Asayama, können Sie eigentlich die Roboter unter Ihre Kontrolle bringen?"
Asayama: "Sicher, dürfte nur nen paar Stunden dauern. Also die, die noch einsatzfähig sind."
Magnees: "Dies dürfte uns zwar weiterhelfen, aber die ultimative Lösung ist das nicht. Ich würde Mahon nur ungern die ’Schadensliste’ übergeben."
Just in diesem Moment vernahm Magnees die Stimme von Mahon und zuckte unwillkürlich zusammen.
Magnees: "Nun denn, dann gehen wir mal zu ihm und hören, was er zu sagen hat."
Magnees, Crewman Hirokio Lauren, Crewman Max Asayama, Chief Bauer, Crewman Angelisa Carabello, Master Chief Roland Keller, Captain Mahon und einige andere weniger bekannte Besatzungsmitglieder hatte sich gerade zu der ersten Besprechung von Captain Mahon eingefunden, als plötzlich nicht passierte, was eine überaus überraschte aber stille Verunsicherung auslöste, die unmittelbar durch weiteres Ausharren ihren Höhepunkt fand. So standen nun ca. 20 Personen im Kreis und Magnees hatte schon das dringende Bedürfnis stille Post zu spielen als völlig unvorhersehbar der Mund von Mahon sich zu öffnen begann und alle nun die ersehnten Befehle erwarteten... der Mund schloss sich wieder und ein leises Gemurmel wurde laut...
Magnees, der bewusst eine Position möglichst weit weg von Mahon eingenommen hatte, konnte trotz der Entfernung spüren, dass etwas nicht stimmte... doch da begann Mahon plötzlich mit seinen Fühlern zu wackeln und jeder dachte 'jetzt kommt's', als Mahon nun endlich seinen Mund und sang: "Komm steh ich hier und singe, komm sie von nah und fern und wollen noch mehr Stülpsi, den lecker Schmecker gern, komm auch du greif zu!" Crewman Stülpsi reagierte sofort als er seinen Namen vernahm und schlug Mahon auf den Hinterkopf, sodass ihm der Kopf von den Schultern flog und vor Magnees zum Liegen kam und man bis in ein primitives positronisches Gehirn gucken konnte.
"Klarer Fall von Werbeschock, da hilft nur nen kräftiger Schlag auf den Hinterkopf" erklärte Crewman Stülpsi den besorgt dreinblickenden Anwesenden und begann 'Schwarzbraun ist die Haselnuss' zu singen.
Magnees hatte nun von diesem Affentheater genug, denn nun begann sich vor allem unter den Anwesenden Panik breit zu machen. Magnees schoss kurzum Crewman Stülpsi mit seinem Phaser ein faustgroßes Loch in den Rumpf, was ihn dann zum Schweigen brachte.
Magnees: "Alle herhören, wer will auf die Mirage bitte auf den Boden setzten, und zwar sofort!"
Sofort warfen sich 15 der Anwesenden auf den Boden und Magnees und Asayama begannen den noch stehenden Löcher in den Pelz zu brennen.
Magnees: "Okay, was zum Teufel ist hier los? Ich dachte wir haben alle Steuerzentralen und Roboter deaktiviert Mr. Asayama?"
Asayama: "Nun Sir, scheinbar ist hier das gleiche Phänomen wie bei Ceram am Werk. Wir werden kopiert, um untereinander Verwirrung auszulösen, um so besser besiegt werden zu können. Wir müssten den kompletten Hauptrechner einschmelzen um alle Programme löschen zu können also auch die die uns kopieren. Nur dies ist fast unmöglich, da sich der Hauptrechner über mehrere Quadratmeter erstreckt"
Magnees: "Okay, wir sollten die Vermissten finden und endlich von hier verschwinden. Ich habe so langsam von diesem Ort die Nase voll.
Lösungsvorschläge meine Damen und Herren aber dalli bitte!?!?"
Hirokio hatte noch den Kopf zwischen den Knien eingezogen, als die ersten ungezielten Schüsse die „Freiwilligen“ auf den Boden zwangen, da sie nicht von einem Hand-Phaser betäubt werden wollten.
Er blinzelte und sah Magnees an der immer noch ungeduldig mit den Fingern auf den Besprechungstisch trommelte, nur machte Hirokio eigentlich der Phaser mehr Angst. Vielleicht war das der Grund, dass er sich als Erster meldete, um seine Hilfe anzubieten.
„Crewman Lauren, ich hätte vielleicht eine Idee. Wir sollten vielleicht nach Hinweisen suchen, die uns helfen, könnten die Mirage zu finden.“
Asayama: „Crewman Lauren? Hirokio Lauren? Der neue Wissenschaftler, der uns zugeteilt wurde, richtig?“
Hirokio: „Genau der bin ich. Ich meine, es müsste eine Möglichkeit geben die Mirage ausfindig zu machen. Wie ich bereits sagte, man müsste hier in der Basis suchen, um eventuell Hinweise zu finden, welches Ziel die Mirage haben wird.
Man könnte nach bestimmten Signaturen scannen, die durch die Tarnung nicht komplett versteckt werden. So könnten wir die Spuren verfolgen und vielleicht die Koordinaten oder zu mindestens den Kurs der Mirage berechnen.“
Asayama: „Okay sie kümmern sich darum. Suchen sie Hinweise in den Datenbanken hier in der Basis. Machen sie Meldung, wenn sie zu einem Ergebnis gekommen sind.“
Hirokio Lauren hat den letzten Teil der Anordnung schon nicht mehr mitbekommen, er ging schon mehrere Theorien im Kopf durch, die er sich zusammengereimt hat.
Plötzlich, als Magnees seinem Namen etwas lauter aussprach, wurde er wieder in die Realität zurückgeholt.
Hirokio: "Ja Sir"
Magnees: "Sie können später noch abschalten versprochen. Wenn Sie auf "Informationsbeschaffung gehen, dann möchte ich, dass Sie nicht alleine gehen. Nehmen Sie sich 3-4 Crewmans mit, insbesondere welche von der Sicherheit. Es wäre auch wichtig, ob wir für die gesamte Besatzung ein neues Schiff bekommen könnten, da dieses wohl seinem Ende entgegensieht. Ich erwarte, dass Sie mir in einigen Stunden Bericht erstatten, was Sie gefunden haben.
Mr. Bauer, ich möchte, dass sie sich um die Transporter kümmern. Sobald diese wieder funktionieren, checken sie, ob eventuell andorianische Lebenszeichen zu empfangen sind. Diese dürfen Sie dann an Bord beamen.
Mr. Asayama, Sie werden mal versuchen, ob Sie den Rechner nicht ein wenig...
nun sagen wir manipulieren können. Durch einen Virus. Oder etwas Ähnliches.
Da die Anlage über Bio-Gelpacks verfügt, nehmen sie sich Petty Officer Carabello zur Hilfe. Ich habe gehört, sie ist eine Expertin im Bereich Gifte. Wäre schön, wenn Sie beide zusammen was erreichen könnten. Noch jemand Fragen?"
In diesem Moment sagte Bauer zu ihm: "Sir, ich glaube, die Geschichte mit dem Transporter hat sich erledigt. Schauen Sie mal dort" und er zeigte in eine bestimmte Richtung.
Etwa 400m von der mittelgroßen Gruppierung entfernt näherten sich 3 Gestalten. Eine davon war deutlich blau und hatte zwei Fühler auf dem Kopf.
Die anderen beiden hatten eine hellere Hautfarbe, als ein durchschnittlicher, hellhäutiger Mensch. Mit zügigen Schritten kamen Fleet Captain Tommok, Captain Mahon und Lt. Cmdr. Ysdi näher. Erst etwas später konnte jeder die ernsten Mienen der kleinen Gruppe erkennen.
Magnees zögerte nicht lange und ging ihnen ebenfalls zügig entgegen.
Mahons erste Frage kam sehr schroff über seine Lippen: "Gibt es Verluste?"
Die Frage nach dem Schiff ersparte er sich lieber.
"Davon ist auszugehen", bemerkte Magnees, "Genaueres wissen wir erst bei näherer Untersuchung des Unfallortes!"
"Und sonst?"
Der Chefingenieur gab einen kurzen Lagebericht und erwähnte auch seine jüngsten Anweisungen.
Tommok nickte: "Danke Mr. Magnees."
Dann waren sie am Ziel angekommen und Tommok musterte kurz seine teilweise neuen Untergebenen. Das leise Murmeln verstummte. Dann begann er:
"Meine Damen und Herren, wie sie alle wissen, habe ich mit dem Hauptquartier gesprochen. Uns wird kein Schiff der Sternenflotte in nächster Zeit abholen können, dass heißt wir sind bis auf Weiteres auf uns allein gestellt. Die Befehle von Lt. Cmdr. Magnees gelten. Alle, die medizinische Hilfe benötigen, sammeln sich bitte an diesem Platz", er deutete auf einen Haufen zerstörter Roboter,
"Crewman Hirokio?", zögerlich hob sich eine Hand aus der Menge, "Sie und PO Carabello werden zusammen mit Ensign Balwok und Asatir die unterirdische Anlage wie gehabt erkunden!
Mr. Magnees und PO Asayama, nehmen sie sich ein paar Kameraden und durchsuchen sie das Schiff und Umgebung 1. nach brauchbaren Material und 2.
nach Verlusten. Nehmen Sie sich einen Arzt mit.
Mr. tom Broek, suchen Sie sich ebenfalls Begleitung und bringen Sie die Shuttles dort hinten und unser gemietetes Sonderfluggerät an diesen Platz.
Sorgen Sie alle dafür, dass man Sie und umgekehrt jederzeit erreichen kann.
Jede Gruppe meldet sich alle 30 Minuten bei Crewman Paseolati. Niemand trennt sich von seiner Gruppe! Unsern provisorischen Kommandostand werden wir hier errichten.
Captain Mahon hat mir zugetragen, dass sich unter ihnen ein Counselor befindet? Kommen Sie umgehend zu mir!
Alle nicht eingebundenen Besatzungsmitglieder sammeln sich bei ihrem Abteilungsleiter und warten auf weitere Befehle. Noch Fragen? Dann Ausführung!"
Magnees nickte Asayama kurz zu, dann betätigte er seinen Kommunikator "Jemand von der Krankenstation bitte melden, Magnees hier, wir benötigen dringend ärztl. Unterstützung. Bitte umgehend jemand melden..."
---UNTERIRDISCHE ANLAGE
Hirokio Lauren musterte die Leute, die mit ihm nun die unterirdische Anlage durchsuchten. Sie liefen, nachdem sie den Befehl von Tommok erhalten hatten, in Richtung des Eingangs, der sie tiefer in die Station führte. Zum Glück fanden sie einen Lift, mit dem sie wesentlich bequemer in die Anlagen reisen konnten.
Sie standen zusammen gequetscht und fuhren abwärts. Sie hatten erstmal 30 Minuten Zeit, bevor sie den ersten Bericht an Crewman Paseolati senden mussten. Er hatte keine Ahnung, was er davon hielt, durch eine verlassene, ihm unheimliche Anlage zu laufen. Er war sehr froh, dass die grimmig dreinblickende Klingonin, mit einem Phaser bewaffnet, neben ihm stand. Er mochte keine Gewalt, aber er fühlte sich sicher mit ihr an seiner Seite.
Die Türen des Liftes öffneten sich und ein dunkler gähnender Gang zeigte sich vor ihnen.
Hirokio: „Nun…ähhmmm. Wir sollten nun nach Computern suchen, Arbeitsstellen oder sonstigen Schnittstellen, die uns Zugang zu Informationen geben könnten.“
Er versuchte, die etwas angespannte Stimmung durch einen Witz zu lockern.
Mit Lampen, Tricordern und gezogen Phasern gingen sie in den Schacht, um nach Hinweisen für das Verschwinden der Mirage zu suchen. Doch schon bald merkten sie, wie erfolglos ihr Suche sein würde.
---EINSAMER PLANET
Da wollte etwas nicht in Magnees Kopf. Er und einige andere seiner Kameraden saßen wie üblich zu dieser Tageszeit in immer der gleichen Wirtschaft dieser langweiligen Stadt. Eingeschlossen von einem Meer von Sand, Umgeben von einem völlig lethargischen Volk waren sie gefangen auf diesem Planeten, den die Einwohner "Mari" nannten.
Dann war da dieser riesige Raumhafen. Für diesen Ort hier völlig überdimensioniert, denn es kam nur äußerst selten jemand zu Besuch. Und wenn, dann sah er zu, dass er möglichst schnell wieder verschwand. Noch nie konnte man sich so einsam fühlen, obwohl in nicht allzu weiter Entfernung eine Raumstation den Planeten umkreist. Magnees war mit diesem Unverständnis bei weitem nicht alleine. Trotzdem zeigte er sein Unwohlsein nur äußerst selten. Schließlich war er derzeit der ranghöchste Offizier auf diesem Planeten.
Außerdem fingen bei einigen schon die Depressionen an. Die Crew schien völlig demoralisiert zu sein. Der neue Counselor Caitlyn MacNicols Catrionagh, die an Bord der USS Andoria gewesen war, hatte alle Hände voll zu tun. Diese seelischen Zustände kamen durch eine Vielzahl unglücklicher Verkettungen zustande. Richtig schlimm wurde es erst, als vor etwa drei Wochen Tommok, Mahon, Ysdi und Keller mit eines der Shuttles zur Raumstation flogen. Seitdem hatten sie nichts mehr von ihnen gehört. Aber die Kette der schlechten Nachrichten begann schon Tage vorher...
Zunächst hatten Magnees, Asayama, Ysdi und Lauren versucht, die Andoria zumindest flugfähig zu machen. Das Ergebnis war ernüchternd. Der erste Absturz mit dem massiven Hüllenbruch hatte einen Großteil der Systeme stark beschädigt oder zerstört. Der zweite Absturz hatte dem Schiff den Rest gegeben. Die Dilitiumkristalle waren zersprungen, die Hülle so deformiert, dass sie in ihr die Atmosphäre nicht lebend durchdringen könnten, Schäden auf dem ganzen Schiff ließen schnell erkennen, dass die Andoria aufgegeben werden musste.
Auch die erneute Durchsuchung der geheimen Anlage der Verschwörer trugen keine neue Informationen ans Tageslicht. Als eines Nachts ein dumpfes Poltern ertönte, entdeckten sie nur noch eine zerstörte Kommandozentrale.
Irgendwo musste dort wohl eine Bombe explodiert worden sein.
Tommok beschloss also zusammen mit Mahon und Ysdi zur Raumstation zu reisen und der Sternenflotte weiter Bericht zu erstatten. Zudem nahmen sie Keller mit, der glücklicherweise stabilisiert wurde, aber dennoch dringend operiert werden musste. Zu diesem Zweck nahm Ysdi ein, zwei Dutzend Pads mit Fachliteratur mit um notfalls selbst Hand anlegen zu können. Mit dem zweiten Shuttle sollten die Zurückgebliebenen mit dem "Außenteam" in Verbindung bleiben.
Und wieder geschah etwas völlig Unerwartetes. Ba'Rina Balwok wachte mitten in der Nacht auf. Es war ihr, als ob sie ein Geräusch gehört hatte. Schnell inspizierte sie mit gezückter Waffe die Umgebung ihres Schlaflagers. Doch zu spät bemerkte sie das leise Summen eines Generators und das bläuliche Aufleuchten von Warpplasma. Laute Rufe, Winken, Fluchen und Zielen mit der Waffe halfen alle nichts. Das zweite Shuttle verschwand im fernen Horizont.
Magnees vermutete schon am Abend, wer geradezu geflohen war. Aber erst am nächsten Tag wurde diese Vermutung zur Gewissheit. Kadija Ceram, eigentlich die Sicherheitschefin der Mirage, verschwand mit dem Shuttle in die ewigen Weiten des Universums.
In seiner Verzweiflung starrte Asayama auf seinen Walkman und wenig später funkelte ein wenig Hoffnung und Tatendrang in seinen Augen. Sie waren doch mit einem Flugcabrio hergekommen. Das musste doch noch irgendwo vor den Stadttoren versteckt sein. Gemeinsam machten sie sich auf die Suche nach diesem eigenartigen Gefährt. Doch bald wurde klar, dass die Idee das Raumgefährt in einem Sandhügel zu verstecken nicht gerade die beste war. Es wimmelte dort nur so von Sandhügeln und es dauerte etwas mehr als eine Woche, bis sie das Gefährt entdeckten.
Doch zu aller Enttäuschung haben auch hier das Wetter und vor allem der Sand einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht. Magnees entschied, dass sie das Gerät ins Lager schaffen und dort komplett zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen werden.
Und daran arbeiteten sie auch heute noch. Deswegen saßen sie hier auch jeden Mittag in der Wirtschaft und genossen (mittlerweile) das hiesige Essen und den Moment der Pause.
Magnees Gedanken wurden jäh unterbrochen, als sich Asayama im Laufschritt näherte.
"Sir", rief er, "Wir haben ein Problem. Die Energiezelle meines Walkmans ist erschöpft. Uns fehlt nun eine passende Energiequelle!"
"So ein Pech", brummte Magnees nur ohne seine Stimme besonders anzuheben.
Dann gab er sich einen sichtlichen Ruck.
"Also gut! Schauen wir mal, was wir aus der Andoria noch rausbauen können", sagte der Chefingenieur, während er aufstand. Innerlich verwünschte er diesen Planeten und hoffte endlich mal auf gute Nachrichten. Sein Wunsch sollte sich schneller erfüllen, als er glaubte.
Kaum waren die beiden ein paar Meter gegangen, da hörte er ein vertrautes Signal von seinem Kommunikator.
"Tommok an Magnees. Bereiten Sie alles zur Abreise von diesem Planeten vor.
Wir kommen in fünf Minuten in Beamreichweite. Ende!"
Einen Moment blieben die beiden Techniker wie angewurzelt stehen. Dann ließ Asayama die ausgebrannte Energiezelle einfach fallen und trat mit dem Fuß darauf.
Magnees nickte bestätigend und tippte auf seinen Kommunikator: "Magnees an Außenteam, lassen Sie alles stehen und liegen, packen Sie Ihre Sachen und sammeln Sie sich im Lager. Sie haben dazu drei Minuten! Magnees Ende."
Drei Minuten später ließ der Chefingenieur hierarchisch durchzählen und stellte zufrieden fest, dass alle anwesend waren. Endlich, nach fast 4 Wochen, kam das erlösende Kommando: "Energie!". Die Crew löste sich auf und ließen Mari, so hofften Sie zumindest, für immer hinter sich.
---USS Galilei - Frachtraum 1
Das Schiff der Intrepid-Klasse könnte voller nicht sein. Die komplette Mannschaft der Mirage und die der Andoria fanden in den Frachträumen und Gastquartieren des Schiffes eine vorübergehende Unterkunft. Insgesamt mussten neben der eigentlichen Crew der Galilei über 350 Sternenflottenmitglieder versorgt werden. Dass darunter die Lebensqualität des Einzelnen litt, war nahezu allen egal. Hauptsache sie kamen weg von diesem Planeten und seiner Raumstation.
Die größte Überraschung, die sich den Neuankömmlingen bot, war Keller. Er begrüßte mit zwei Armen die "Wüstenbewohner" und Ba'Rina stellte erstaunt fest, dass es sich um organische handelte.
"Es sind sogar meine!", meinte Keller beinahe empört und fügte mit normaler Stimme an, "Obwohl dieses Verfahren nicht gerade ungefährlich war. Und Sie würden bestimmt nicht erraten, wer diese Operation vorgenommen hatte."
Es dauerte ein paar Stunden, bis sich Tommok persönlich im Frachtraum 1 blicken ließ. Damit er alle erreichen konnte, wurden Bild und Ton in die anderen Bereiche des Schiffes übertragen. Tommoks Gesicht war ausdruckslos wie immer. Seine Stimme ebenso sachlich wie immer. An seiner rechten Seite stand Mahon. Sein Gesichtsausdruck war streng und grimmig wie meistens, wenn er sich im Dienst befand. Die anderen Offiziere der Mirage standen im Hintergrund.
"Kameraden", begann er, "ich möchte Sie kurz über die Vorgänge der letzten Wochen informieren. Wie Sie mitbekommen haben, wurde die USS Mirage gestohlen. Mit ihr versuchte eine militante Gruppe, das Sternenflottenhauptquartier in San Francisco in einem Überraschungsangriff zu zerstören. Die Art des Planes hätte ebenso eine hohe Zahl ziviler Opfer gefordert. Tatsächlich drang die Mirage bis ins Sol-System vor und konnte erst dort aufgehalten und zurückerobert werden. Ich betone das, damit Sie sich nicht wundern, wenn Sie auf das Schiff zurückkehren.
Die Sternenflotte zeigte sich nicht besonders erfreut über den missbräuchlichen Einsatz der Mirage, den Verlust der Andoria und schließlich der Fahnenflucht eines Offiziers. Ein Militärgericht wird über diese Vorfälle in angemessenerweise entscheiden müssen, ob und wie wir zu disziplinieren sind.
Aus diesem Grund und solange die Reparatur der Mirage andauert, werden wir voraussichtlich für 3 Wochen im Sol-System verweilen. Das ist alles, was ich Ihnen mitteilen kann. Machen Sie weiter!"
Tommok richtete noch ein paar Worte zu seinen Offizieren und verließ dann mit Mahon den Frachtraum.
Ein Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866
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