Zum HauptmenüZum Hauptmenü

16. Die Ylena-Flotte

[Und wieder beginnt alles auf der...]

--- KRANKENSTATION

Basani musterte Carrington mißtrauisch. Kaum vorstellbar, daß sie
nur auf die Krankenstation gekommen war, um sich von ihm persönlich
bestätigen zu lassen, daß es Storrt und Wollester nicht gut ging.
Da steckte doch mehr dahinter.

Auf Basanis Stirn bildeten sich die ersten Schweißperlen...

Josiah bemerkte, dass sich der Doc in ihrer Anwesenheit nicht so wohl
fühlte. Ob das nur an ihrem Job als Counselor lag oder an ihren
Fähigkeiten, wollte sie gar nicht wissen. "Nun, Doktor, wenn es möglich
ist, würde ich zumindest gerne mit Ms. Storrt sprechen. Ist das vom
medizinischen Standpunkt aus vertretbar?"

Basani sah Carrington jetzt etwas freundlicher an.
"Nun, Counselor, das ist auf jeden Fall vertretbar. Physisch geht es
Mrs. Storrt gar nicht mal so schlecht. Sie ist voller...Tatendrang.
Das Pon Farr ist zwar ein körperliches Phänomen, aber vielleicht
können Sie sie trotzdem für einige Zeit von ihrem Traumvulkanier
abbringen. Sie muß begreifen, daß Tommok sie nicht erhören wird.
Vielleicht kommen wir so weiter. "

"Ich weiß nicht, ob ich ihre bereits justierten Gefühle beeinflussen
kann, aber ich kann einfach mal mit ihr reden. Mag sein, dass es ihr
einfach hilft, mit einer Frau darüber zu sprechen, die zudem auch noch
teils Vulkanierin ist. Erstmal will ich nur mit ihr sprechen, ohne ein
konkretes Ziel. Ich glaube, dass könnte ihr helfen", entgegnete Josiah
erklärend. "Denken Sie, ich könnte sofort zu ihr? Oder stehen noch
Untersuchungen oder ähnliches an?"

Als Basani sie nur etwas ungeduldig anblickte, zuckte sie mit den
Schultern und ging zu Storrt.


--- NEBENLABOR

"Ms. Storrt, ich würde gerne mit Ihnen reden", sagte Josiah als sie den
Raum betrat. "Keine Angst, dass ist keine psychologische Untersuchung
oder Test. Ich dachte mir nur, dass Sie vielleicht gerne mit jemanden
sprechen würden."

Storrt setze sich auf, soweit es es das Kraftfeld zuliess. Sie wurde
noch immer wie ein Schwerverbrecher bewacht. Als sie die neue
Councelor sah wurde ihr Gesicht feindseelig. Mit schneidender
spottender Stimme begruesste sie die Besucherin "Ahh, Superwoman
ist da! Was wollen Sie von mir, ein bisschen Psi-Hokus Pokus
ausprobieren, und schauen, ob wir wieder ein Wunder vollbringen
koennen? Ich habe auch Ihre Akte gelesen, ich weiß alles. Es ist
besser sie verschwinden gleich, denn ich hab keine Lust Ihr
Versuchsobjekt zu sein."

Josiah blickte sie fast mitleidig an - dennoch ließ sich ihre
klingonische Seite es nicht nehmen, das ganze noch auszureizen.
"Wieso wusste ich nur, dass Sie das sagen würden?"

Storrt war nahe am Ausrasten, aber Josiah fing sich selbst
auch wieder.

"Nun gut, Schluss mit den Spielchen", sagte sie mit etwas bestimmter
Stimme, "ich werde Sie weder untersuchen, noch als 'Versuchsobjekt'
benutzen. Alles, was ich will, ist reden."

Storrt ließ ein verächtliches Geräusch verlauten.

Josiah stand auf, riegelte die Tür ab, und ging wieder zu Storrts Bett.
Dann deaktivierte sie das Kraftfeld. "So geht es doch schon wesentlich
besser. Also, ich möchte, das Sie mir erzählen, wie es Ihnen geht, wie
Sie sich fühlen. Ich, ich kenne die Situation im Pon Farr zu sein, auch
wenn ich nicht weiß, wie es ist, von dem bereits erwählten Partner
abgelehnt zu werden." -

"Sehen Sie, genau das ist es!" -

"Deshalb will ich ja, dass Sie mir erzählen, was in Ihnen vorgeht.
Ich werde Sie weder scannen, noch sonst irgendetwas."

Josiah unterdrückte die empathischen Impulse, auch wenn es ihr
anhand der verstärkten Kraft keinesfalls leicht fiel.

Storrt setzte sich auf und fixierte Carrington. Sie sagte ruhig

"Da sie ja sagen die Situation zu kennen, brauche ich Ihnen ja wohl
nicht erzaehlen, das allein Ihre Anwesenheit ein ungebuehrlicher Angriff
in meine Privatsphaere ist. Ich muß Ihnen ja wohl nichts über vulkanische
Ethik erklaeren, aber wenn Sie doch eine Nachhilfe brauchen, versuchen
sie es mit Suraks Werk über diese Thema."

Mit diesen Worten wandte Storrt der Councelor den Ruecken zu
und befasste sich mit dem Lesegeraet, das am Bett installiert war.

Carrington sah ein, daß es keinen Sinn hatte, Storrt zum Reden
zu bringen und verließ den Raum.

Nachdem Carrington wieder gegangen war, machte sich Storrt daran,
ihren Plan in die Tat umzusetzen. Sie versuchte Dr. Basani zu erreichen
und setzte ihn vom offiziellen Teil ihres Plans in Kenntnis:

"Doktor, ich sehe ein, dass es so nicht weitergeht. Aber Sie werden
mich sicher verstehen, wenn ich diesem Medikament, das sie mir
vorgeschlagen haben nicht so ohne weiteres vertraue. Bitte geben
Sie mir die Moeglichkeit, ein paar Tests im Genlabor zu machen."

Doktor Basani sah sie neugierig an. Storrt schien ernsthaft an ihrer
Behandlung mitarbeiten zu wollen. Doch er durfte kein Risiko eingehen.
"Nun, ich verstehe, daß sie sich genau informieren wollen, bevor sie
eine riskante Therapie über sich ergehen lassen. Allerdings kann
ich sie nicht aus dem Bett lassen, ohne ein Behandlung ihres
Hormonüberschusses. Ich werde Ihnen eine Aigin-IV Serum von
geringer Konzentration geben. Eine Zugabe von Sotrit wird eine
Langzeitwirkung verhindern. Allerdings können schon die Nebenwirkungen
des hochdosierten Aigin-IV-Steralgates auftreten, wenn auch ohne
Dauerwirkung. Sie haben 4 Stunden, um sich mit der Aigin-IV-Steralgat-
Therapie zu beschäftigen, danach muß ich sie wieder in diesem Kraftfeld
isolieren, bis sie ihre Entscheidung getroffen haben. Und nehmen Sie es
mir bitte nicht übel - ich werde das Labor, in dem sie arbeiten können,
mit einem Kraftfeld verriegeln....sie wissen, warum..."

Storrt nickte ernsthaft und man ging ans Werk.


--- BRUECKE

Tommok: "Mr. Belloni, bitte das Kaluva-System mit
den Langreichweiten-Sensoren auf Warp-Signaturen scannen.
Wenn wir zu weit weg sein sollten, fragen sie bei anderen
Sternenflotten-Schiffen an, die sich gerade dort befinden."

Broek meldete sich wieder, er klang verwirrt.

"Sir, die Ylena haben ihre Geschwindigkeit erneut reduziert,
voraussichtliches Zusammentreffen jetzt in 10 Stunden.
Scheinbar haben sie es nicht mehr so eilig, uns zu treffen."

Captain Tommok verschwendete gerade den ersten Gedanken an
seine Augenbraue, als ihn Mahons Stimme ablenkte:
"Captain, wir empfangen einen Funkspruch der USS Nightway.
Nur Audio."

Tommok nickte dem Sicherheitschef zu, woraufhin Mahon die
Kom-Verbindung öffnete.

"USS Mirage, hier spricht Captain Xantil Nuradi vom Förderations-
Patrouillenschiff USS Nightway. Wir sind von einem Konvoi von 10
Standard-Ylena-Handelsschiffen umstellt. Begleitet wird der Konvoi
von einem Schiff unbekannter Bauart, offensichtlich aber ebenfalls
ylenaischer Herkunft. Das fremde Schiff wurde von den Sensoren
erst im letzten Moment entdeckt, es erschien zunächst wie ein
normaler Frachter. Mithilfe einer Art dipolaren gravimetrischen
Strahlung hat dieses Schiff sämtliche Schwerkraftfelder an Bord
der Nightway zusammenbrechen lassen. Außerdem wurde der
Warpkern deaktiviert. Durch einen gerichteten Impuls der
seltsamen Strahlung wurden die Dilithiumkristalle ihrer Kristall-
Struktur beraubt. Daher läßt sich der Warpkern nicht mehr reaktivieren.
Die Strahlung durchdrang nach einigem Widerstand unsere Schilde.
Unsere Wissenschaftler vermuten als Ursache ein extrem
atomreiches Isotop, über dessen theoretische Eigenschaften
läßt sich aber nur spekulieren.
Zur Zeit halten die Ylena ihre Position. Unsere Scans haben ergeben,
daß die Strahlung auch Schäden an den Ylena-Schiffen verursacht.
Man hat uns inzwischen Forderungen übermittelt.
Die USS Mirage soll sich freiwillig in die Hände der Ylena übergeben.
Die Crew wird beschuldigt, vor 4 Monaten in einen Tempelkomplex
auf dem dritten Mond von Ylena eingedrungen zu sein, dort fast
40 Ylena getötet und mehrere heilige Reliquien gestohlen zu haben.
Auf Ylena steht darauf lebenslängliche Isolationshaft.
Die Ylena behaupten die Antriebssignatur der Mirage vor wenigen
Stunden eindeutig als die der Angreifer identifiziert zu haben,
auch wenn das angreifende Schiff vor ihren Beobachtungssatelliten
verborgen war. Man weiß erst jetzt, daß das Schiff der Tempelräuber
eines der Sternenflotte gewesen ist.
Falls sich die Crew der Mirage ihrer Bestrafung entzieht,
will Ylena der Förderation den Krieg erklären. Man ist sich bewußt,
daß die eigene Waffentechnologie der Förderation quantitativ
unterlegen ist. Daher drohen die Ylena damit, das Wissen
über ihre gravimetrische Strahlungswaffe an die Cardassianer,
das Dominion, die Romulaner und andere Feinde der Förderation
zu übermitteln. Man hat Ihnen eine Frist von 10 Stunden gesetzt.
Die USS Nightway wird quasi als Geisel festgehalten,
auch wenn es bisher keine Versuche einer Übernahme gab.
Wir werden uns gegen jede Kampfeshandlung zur Wehr setzen,
empfehlen aber eine Prüfung der Vorwürfe gegen ihr Schiff.
Die Ylena haben uns nur eine Kontaktaufnahme zu IHNEN erlaubt.
Sie sollten die Botschaft aber weiterleiten können, ohne daß die
Ylena es bemerken. Das Sternenflottenkommando muß in
Kenntnis gesetzt werden. Xantil Ende."

Schon bei den letzten Worten von Xantil Nuradi hatte die taktische
Konsole vor Mahon zu blinken begonnen. Jetzt nutzte der die
kurze Stille, um Tommok mitzuteilen:

"Captain, wir empfangen eine Code-47-Nachricht aus dem
Sternenflotten-Hauptquartier. Sie ist an sie persönlich gerichtet."

An der Navigationskonsole hoerte man Hajo fluestern:
"Gerade zur rechten Zeit. Was ein Zufall..."

Tommok zog auch seine zweite Augenbraue hoch.

"Ich bin in meinem Raum."


--- RAUM DES CAPTAIN'S

*Logbuchzugang verweigert!*
*Aufzeichnung unterliegt Geheimhaltungsstufe Rot.*


--- BRUECKE

Waehrend man auf die Rueckkehr von Captain Tommok
wartete, nahm sich McDuck die Missionslogbücher vor.

'Wollen doch mal sehen, wo die Mirage vor 4 Monaten war.'

Während McDuck die Daten suchte, erschien Mahon hinter
ihm und blickte ihm über die Schulter.

McDuck: "Aaah, da haben wir es ja....Anflug auf Außenposten 3/11
zur Auslieferung von 48 Standard-Gel-Pack-Einheiten. Die Mirage-
Ingenieure übernahmen gleich die Umrüstung des Postens,
Dauer des Einsatzes: 15 Tage."

Jason runzelte die Stirn:
"Ziemlich lange...eines der höchstentwickelsten Schiffe der Flotte
15 Tage für simple Montage-Arbeiten einzusetzen...
Mal sehen, was die technischen Logbücher dazu meinen..."

5 Minuten später hatte Jason auch die durchgesehen, ohne eine
Abweichung festzustellen. Und doch hatte er das das bohrende Gefühl,
daß etwas nicht stimmte. Das Gefühl verstärkte sich noch, als er die
Frachtraumlogs, die Lagerlisten, Replikationsprotokolle und
Transporteraufzeichnungen durchsah.

Und dann wurde Jason und Mahon fast zeitgleich klar, was nicht
stimmte - die Berichte deckten sich 100prozentig!

Das war nahezu unmöglich. Es gab immer Abweichungen, noch nie
hatten die beiden solch perfekt abgestimmte Berichte gelesen.
Die Sache war faul, eindeutig.

Einmal auf die Spur gebracht arbeitete man sich Schritt für Schritt
durch die die Missionsdateien. Und schliesslich wurde man in den
sekundären Backup-Dateien der Sicherungsprotokolle fündig.
das Logbuch war verändert worden !

Schnell wurde McDuck jedoch klar, dass die alten Aufzeichungen
nicht wiederhergestellt werden konnten. Nur zwei Worte liessen
sich dem Computer entlocken - sie dienten als Protokollname
für die Backup-Änderungen: "Heilige Erde".

Die Schiffskomunikation meldete sich:
"Wissenschaft an Bruecke, McCourt hier, sie wissen schon die Leiterin
der Wissenschaftsstation, Sirs, ich möchte ihnen mitteilen, daß dieses
Voelkchen nicht recht viel Ahnung von der Materie hat. Ich beziehe mich
auf die Stelle - "Unsere Wissenschaftler vermuten als Ursache ein extrem
atomreiches Isotop, über dessen theoretische Eigenschaften läßt sich
aber nur spekulieren." - im Audiofile. Dazu möchte ich anmerken,
daß es mich auch brennend interessieren würde welche Eigenschaften
ein atomreiches Isotop denn haette, geschweige denn wie es aussehen
sollte.
[GB: Sieht so aus, als hätte unsere Wissenschaftschefin nicht viel
Ahnung von der Materie...;-)]
Uebrigens haben sie etwas fuer mich zu tun? Mir ist naemlich
langweilig hier. Und sonst geh ich ein bisschen aufs Holodeck."

Hajo seufzte innerlich. 'Warum kann nicht mal ein Mann Chef der
Wissenschaft werden? Seth war ja schon schlimm, aber die hier...'

Er antwortete: "Bruecke an Wissenschaft! Wenn sie nichts zu tun haben,
koennen Sie mal zu den Torpedorampen gehen, da muesste mal wieder
Staub gewischt werden. Und wenn Sie Glueck haben, liegen da auch
ein paar Isotope rum. Bruecke Ende!"

In diesem Moment betrat Tommok die Bruecke...

Neugierige Blicke trafen ihn. Was hatte er erfahren?
Niemand wagte es, Fragen zu stellen, dennoch war die
Anspannung spürbar. Was wußte der Captain?

Broek: "Captain, Miss McCourt meint..."

Tommok unterbrach den Steuermann. "Danke, ich habe es vernommen.
Mr. tom Broek halten sie diesen Kurs. Bruecke an Wissenschaft,
Miss McCourt, bitte versuchen sie, zu ermitteln, was fuer Eigenschaften
eine Strahlung haben muesste, die die von Captain Nuradi beschriebenen
Wirkungen hat, und wie man sich theoretisch dagegen schuetzen kann."

Er zoegerte einen Moment. "Miss McCourt, bitte kommen sie in 35 Minuten
in die Beobachtungslounge und berichten sie. An alle Führungsoffiziere,
bitte kommen sie ebenfalls in 35 Minuten in die Beobachtungslounge
zu einer Einsatzbesprechung. Tommok Ende."

"Heilige Erde, was könnte dies bedeuten?" Jason durchforstete die
Datenbänke nach diesem Index, doch er konnte keinen Zusammenhang
mit den Ylenaner finden. Vielleicht konnte er die Suchparameter erweitern
nach dem Briefing mit dem Captain.

Tommok kam auf den Chefingenieur zu.
"Mr. McDuck, was tun Sie da ?"

Jason:"Sir, ich bin auf etwas gestoßen, als ich die Missionslogbücher
der Mirage durchgegangen bin. Es sieht so aus, als hätte jemand..."

Tommok Stimme unterbrach ihn, kalt und bestimmt:
"Mr. McDuck, es hat Ihnen niemand befohlen, die Logbücher auf
Widersprüche hin zu durchsuchen. Sie werden Ihre Recherchen bis
auf weiteres unterbrechen!"

McDuck blinzelte irritiert, atmete dreimal hörbar ein und aus
und repsste dann ein: "Natürlich, Sir." hervor.

Innerlich kochte er und ein Gedanke fraß sich in ihm fest -
Er hatte nichts von Widersprüchen gesagt, Tommok selbst hatte
davon angefangen. Also gab es da etwas...


---WISSENSCHAFT

McCourt seufzte und dachte nicht im Traum daran auch nur einen
Staubflusel aufzuheben. Aber Hajo hatte sie da auf eine Idee gebracht.
Sie setzte sich an ihre Konsole und begann am Selbstreinigungsprogramm
des Schiffes herumzuprogrammieren.

vi selfcleaningprogram Hajo's room
check for dirt every 10 min
#clean every 30 min
#cent room = starfleet_general_cent
cent room = move all dirt in room
:wq

Wie gut daß die Sternenflottenrechner immer noch so altes Zeug
verwenden. Nun würde sich der gute Hajo ziemlich wundern.
Von wegen Staubwischen.

Sie sah sich in der Station um.

"Eigentlich koennte man hier ja wieder mal etwas neuen Wind
hineinbringen." Sie ging zum Replikator.

"Computer, Tapeten für die Waende der Wissenschaftstation replizieren.
Muster altenglische Bluemchen. Ach ja und einen Teppichboden mit
flauschigen langen Fasern. Farbe blau. " Zipp zapp, und alles lag auf dem
Tisch. Sie besorgte sich noch Tapetenkleister, Pinsel und ließ sich auch
noch aus der gestrigen Universe-Times ein Tapeziererhuetchen replizieren.

20 Minuten und etliche Tapetenneureplikationen spaeter war sie fertig.

Sie betrachtete ihr Werk. Die zart pastellgelben Tapenblumen mit den
gruenen Tapetenblaettern harmonierten hervorragend mit dem intensiven
Blau des Teppichs. Nun nur noch ein paar Bluemchen auf den antiken Tisch
und schon war das Zimmer perfekt. Sie legte sich gemuetlich auf das
Sofa, ließ den Computer Mozart spielen und dachte angestrengt ueber
Quantenmechanische Probleme nach. Das ließ sie sich einreden,
in solcher Umgebung konnte man nachdenken.


--- 15 MINUTEN SPÄTER IN DER BEOBACHTUNGSLOUNGE

Als Tommok den Raum betrat, war McCourt schon da. Nach und nach
trudelten die anderen Fuehrungsoffiziere ein.

Unter anderem Mahon, der schon gespannt auf die Informationen war, die
McCourt zu berichten hatte. Immerhin ging es hier um eine neuartige
Waffe, und er zog es vor, auf das, was kommen wuerde, vorbereitet zu
sein. Ausserdem hoffte er, Tommok wuerde etwas ueber die
Code47-Nachricht erzaehlen. Es musste wichtig sein, denn eine Nachricht
dieses Sicherheitscodes erschien nicht hauefig auf seinem Terminal.

Der Sicherheitschef setzte sich und wartete geduldig.
Dabei betrachtete er den Vulkanier, der jetzt ihr Captain war und versuchte
sich vorzustellen, auf welche Weise Tommok der Wahnsinn erhaschen würde.
Denn eines war allen Captains der Daventry-Crew gemeinsam - sie verloren
ihren Posten, weil sie geistig nicht mehr zurechnungsfaehig gewesen waren.

[GB: Kurzer Einschub...

--- IN EINEM ANDEREN, WOHLBEAKNNTEN TEIL DES SCHIFFES

Ein diabolisches Lachen war hinter der Tür zu hören...
Er hatte es geschafft...wieder war sein teuflischer Plan ein großes Stück
vorangekommen. Er hatte seine Macht eingesetzt, um dieselbe stetig
zu vergrößern. Einen Captain nach dem anderen war er losgeworden...
Jetzt war er dem Ziel so nah wie nie...es blieb nur noch ein einziger Mann.

Doch ihm würde wieder etwas einfallen...auch diesen zum Wahnsinnigen
abzustempeln...er mußte etwas finden, was beweisen würde,
daß Tommok ebenso "verrückt" war, wie seine Vorgänger...

Auf einmal lächelte der Doktor...er wußte schon etwas. Etwas,
daß niemand übersehen konnte, der den Vulkanier kannte...]


---BEOBACHTUNGSLOUNGE

Tommoks Augenbraue zuckte... [GB: ;-))]

Er saß am Frontende des Tisches und ging noch einmal
alle Einzelheiten der gegenwärtigen Situation durch,
während er auf die Führungsoffiziere wartete.

Schnellen Schrittes betrat Doktor Basani ein, in der Hand ein
Datenpadd. Etwas fahrig warf er einen Blick in die Runde und
setzte sich dann in einen Sessel. Während er wartete, kreuzte
er mit einem Daten-Pen etwas auf seinem Padd an.

Jason konnte sich noch immer nicht vorstellen, wieso das Schiff eine
so banale Aufgabe übernehmen musste, wie Gel-Packs einbauen,
ebenso fragte er sich ob es irgendwas zu vertuschen gab, seitens
der Sternenflotte. Fragen über Fragen. Mit diesen Gedanken trat
Jason in die Beobachtungslounge ein.

McCourt saß schon da und betrachtete ihre, noch mit etwas Kleister
beschmutzen Fingernägel.

Tommok nickte der Runde zu. "Nun, Miss, McCourt?"

"Nun gut, ich nehme mal an sie wollen ein bißchen ueber diese neue
Waffe informiert werden. Unterbrechen sie mich bitte wann immer sie
sich nicht mehr auskennen."

Sie machte eine kurze Pause.

"Einleitend moechte ich bemerken, daß es sich laut Aussage
Captain Xantil Nuradi's um eine gravimetrische Strahlungswaffe handelt,
wobei ich betone, daß ich auf die Wissenschaftlichkeit dieser Aussage
nicht mein Kollektiv verwetten wuerde."

Man warf sich ungläubige, amüsierte bis mißtrauische Blicke zu...

[GB: Anhand neuester archäologischer Funde ließ sich der folgende Teil
der Chronik in wesentlichen Passagen komplettieren. Die rekonstruierten
Teile sind durch Einklammerungen gekennzeichnet: << >>
Sie tragen erheblich zur Erhellung der Geschichte bei und werfen ein völlig
neues Licht auf die wissenschaftliche Entwicklungsstufe des 24.
Jahrhunderts.]

McCourt fuhr fort: "Lassen sie uns beginnen: Eine momochromatische
Welle fällt auf einen Kristall, dessen Gitter gegeben ist durch die
Basiseinheit und das Translationsgitter, in dem sich die Basiseinheit
periodisch wiederholt, gekennzeichnet durch die Grundvektoren
ai(i=1,2,3). Ich moechte ihnen zuerst den Einfluß des
Translationsgitters auf ein Beugungsbild erklaeren, nur damit sich die
Nicht-Wissenschaftler unter uns auch auskennen. Die Streuung der Welle
am Gitter sei elastisch und linear, das heißt die gestreute Frequenz sei
gleich der einfallenden. Bei sehr hohen Intensitäten wie sie z.B. auch im
Laserstrahl vorkommen ist die Linearitaet nicht immer gesichert;
Elastizitaet der Streuung setzt vorraus, daß der Kristall als Ganzes
den Rueckstoßimpuls bei der Umkehrung des Photons oder Neutrons
aufnimmt..."

<< Ein blaugewandeter Offizier war unbemerkt hereingekommen,
alle bis auf die dozierende McCourt hatten ihn wahrgenommen.
Der Mann entschuldigte sich kurz für die Störung, dann nahm er
die Bestellungen auf - vier Kaffee, zwei sinaldianische Früchtetees,
zwei Eierdrinks und eine aryspenische Brausetablette. Als der Mann
sich zur Tür wandte, dreht er sich noch einmal um und zeigte auf
McCourt, die ihn noch immer nicht bemerkt hatte. Wortlos formte
er mit den Lippen seine Frage: "Sie zahlt?" >>

McCourt: "...so daß wegen der ungeheuren Masse des Stoßpartners
kein merklicher Energieverlust stattfindet..."
...........klar soweit?"

Ein allgemeines Nicken folgte.

<>

"Und ich denke mal auch, daß wir es damit zu tun haben, daß nicht
ein Impuls einer wie auch immer gearteten Kraft auf das Schiff gerrichtet
wurde, sondern ganz im Gegenteil, Photonen bzw. Neutronen abgezogen
wurden und das mit einer Intensitaet, die die Kristalle im wahrsten Sinne
des Wortes *liquidiert* haben. Und zwar insofern, daß der Kristall eben
nicht mehr in der Lage war, den Rueckstoßimpuls bei der Umkehrung
des Photonenflußes abzufangen. Nun, sie werden sich sicherlich fragen,
was uns, äh mich, zu der Gewissheit bringt daß es sich um eine,
naja nennen wir es mal Photonenwaffe, handelt. Und zwar ein deutlichen
Anzeichen dafuer ist die Tatsache daß diese Waffe als "gravimetrische
Strahlungswaffe" bezeichnet wird. Das hat mich auf den Gedanken
gebracht, daß die Wissenschaftler des anderen Schiffes wahrscheinlich
ein voelliges Fehlen an Photonen registriert haben und dies sie zu der
Annahme brachte. Dieses Volk hat also eine Technologie, die ihnen
ermoeglicht Photonen in welcher Art und Weise auch immer einzusaugen."

"Nun gut McCourt, wie erklaeren sie aber das Fehlen der
Gravitationsfelder auf dem Schiff?"

"Gut daß sie auch dieses Thema anschneiden Tommok. Die Erklaerung
dafuer ist wirklich einfach: Die Leitungen der verantwortlichen Systeme
für die Gravitation auf einem Schiff gehen direkt unter dem Warpkern
durch, und auch aus diesen Leitungen wurden Photonen entfernt. Also
entweder war dies beabsichtigt, oder die Waffe ist nicht genau justier
und kalibrierbar, Leitungsphotonen haben naemlich eine etwas andere
Quantensignatur."
McCourt holte Luft...
"Und bevor sie mich fragen ob ich einen Schutz dagegen vorschlagen kann,
ja kann ich, man mueßte aber erst in Tests die Wirksamkeit dieses
pruefen. Ich koennte mir zum Beispiel vorstellen, daß ihr System nur
eine gewisse Kapazitaet an Photonen aufnehmen kann, und durchaus die
Moeglichkeit besteht daß sich das System mit Photonen ueberfressen kann
und somit lahmgelegt wird. Ich werde mich aber erst eingehender damit
beschaeftigen muessen um diese Anwendung zu ueberpruefen.
Und das wars auch schon von meiner Seite."

"Dann können wir uns ja den Details zuwenden...",
murmelte es aus Doktor Basanis Richtung.

Mahon rauesperte sich. "Nun gut, vielleicht haben wir nun ein
Gegenmittel gegen diese Waffe in Aussicht, aber es bleibt noch die
Frage, wie wir den Ylena gegenuebertreten. Sie haben eines unserer
Schiffe als Geisel! Wir duerfen dessen Zerstoerung nicht riskieren. Und
eine falsche Vorgehensweise koennte einen Krieg mit den Ylena bedeuten.
Ob nun unterlegen oder nicht. Ob nun die Waffe fuer uns gefaehrlich ist,
oder nicht, die Foederation darf es sich nicht leisten, Krieg gegen
Verbuendete zu fuehren. Ich schlage vor, unter allen Umstaenden Kontakt
zu den Ylena aufzunehmen und ihre Vorwuerfe zu pruefen."

Tommok nickte. "Ja, danke Mr.Mahon, Ms.McCourt. Miss McCourt, bitte
versuchen Sie, in kuerzester Zeit eine Methode zu entwickeln, mit der man
diese Waffe lahmlegen kann. Finden Sie durch Scans heraus, auf welchem
der Schiffe sich diese Waffe befindet- nach den uns bekannten Fakten
muesste es nur ein Schiff sein und nicht alle. Entwickeln Sie gemeinsam
mit Mr.McDuck ein Geraet, mit dem man die Waffe notfalls vor Ort, will
sagen auf dem Ylena-Schiff lahmlegen kann. Mr.Mahon, studieren sie den
Aufbau der Schiffe und treffen sie Planungen fuer einen Aussen-Einsatz
vor Ort. Ich werde waehrenddessen versuchen, mit den Ylena zu
verhandeln. Gibt es noch Fragen?"

Allgemeines Kopfschütteln.

Tommok nickte. "Das waere dann alles. Beginnen sie."

--- BRUECKE

Belloni stand an der taktischen Station. Er wollte den Scan der
Warpsignaturen durchfuehren, aber wie Captain Tommok vermutet hatte,
war die Mirage zu weit von den Schiffe entfernt, als dass die
Langreichweiten-Sensoren sie erfassen konnte. Also schickte Georg
entsprechende Nachrichten an die USS Andirma und USS Hale,
um eventuell die Signaturen zu verfolgen. Er wuerde aber erst in
fruehstens 30 min eine Antwort erhalten.
Also fing er an die Schiffe ein weiteres Mal zu scannen.

Tommok und Carrington betraten die Bruecke.
Der Vulkanier ging auf den Sessel zu.

"Mr.tom Broek, wie lange noch bis zum Zusammentreffen?"

Hajo schreckte aus seinen Tagtraeumen hervor. "Nun, Sir, das ist bei den
staendigen Geschwindigkeiteswechseln der Schiffe nicht so einfach..."
Er versuchte etwas Zeit zu schinden. "Aber ich denke, exakt.. genau...
praezise..." Hajo zaehlte an den Fingern ab. "In drei Stunden,
fünf Minuten und..."

Tommok unterbrach ihn.

"Mr.Mahon, laesst sich feststellen, ob die Ylena-Flotte von einem der
Schiffe aus gelenkt wird? Gibt es eine Art Flagschiff?"

Mahon antwortete nicht gleich. Dann zuckte er kaum merklich mit den
Schultern: "Ich kann diese Frage nicht genau beantworten. Eines der
Schiffe besitzt eine andere Bauart als die übrigen. Das legt die Vermutung
nahe, dass das unser Ziel ist. Allerdings gibt es dafuer keine Beweise."

Tommok nickte. Dann wandte er sich an den Counselor:
"Mrs.Carrington, bitte kommen sie jetzt in mein Quartier!"


--- URGAS QUARTIER

Urga sass in seinem Quartier und studierte die Sternenflottenprotokolle.
Er suchte nach einem Weg, es dem Doktor heimzuzahlen, ohne gegen
die Sternenflottenvorschriften zu verstossen. In diesem Moment
ertoente sein Kommunikator: "P.O. Urga hier spricht Belloni.
Ich brauche ihre Hilfe. Ich bin auf der Bruecke."

Urga legte das Datenpad auf den Tisch, zog seine Uniform
zurecht und machte sich auf den Weg zu Georg.


--- BASANIS QUARTIER

Basani sass in seinem Quartier und studierte die Sternenflottenprotokolle.
Er suchte nach einem Weg, Urga vom Schiff zu werfen, ohne gegen
die Sternenflottenvorschriften zu verstossen...


--- BRUECKE

Belloni schaute sich noch einmal den Bericht der USS Andirma ueber die
Warpsignaturen an. Demnach waren die Schiffe aus der Richtung des
Ylena-System gekommen, aber nach der USS Hale, die zu dieser Zeit in der
Naehe des Systems war, hatten in den letzten Tagen keine Schiffskonvois
ueberhaupt den Sektor verlassen. Nur einzelne Raumschiffe verliessen es,
aber zusammen ergaben sie nicht 20, geschweige denn 30, wenn man die
Schiffe zaehlte, die noch bei der USS Nightway stehen. Das heisst, sie
mussten sich woanders getroffen haben, ausserhalb der Sensorenreichweite
der USS Hale. Aber wieso kamen sie dann aus dieser Richtung ?

Belloni machte eine Bemerkung am Ende des Berichts und gab es dann
Mahon. Vielleicht wuerde es etwas helfen..... Dann setzte er sich wieder
an die Wissenschaftsstation.

In dem Moment kam Urga auf die Bruecke und ging direkt auf Belloni zu.

"Was haben Sie denn fuer ein Problem ?", fragte Urga Belloni.

Mahon drehte sich um: "Brauchen Sie Hilfe, Mr. Belloni ?"

"Nein, Sir. Es ist schon wieder alles in Ordnung.", antwortete Georg,
"Ich habe es schon geloest, trotzdem danke."

Urga sah ihn verdutzt an, verstand aber sofort, als Belloni seinen
Zeigefinger auf seinen Mund legte und auf Mahon zeigte.

Dann sagte Belloni leise: "Er soll es nicht hoeren ! Hier sehen Sie sich
das
hier an ! Das ist eine Code-47 Nachricht, persoenlich an Captain Tommok.
Ist das nicht merkwuerdig ?"

"Wieso denn ? Das ist doch nicht ungewoehnlich !", antwortete Urga.

[GB: Wirklich merkwürdig wäre eine Code-47-Nachricht,
die an Belloni gerichtet ist...]

"Hmm, finden sie nicht. Erst diese Ylena-Raumschiffe, die auf einmal auf
uns zu fliegen, als naechstes diese Nachricht von der USS Nightway und
dann urploetzlich von der Sternenflotte eine Code-47 Nachricht. Hinzu
kommt, dass sich die Fuehrungsoffiziere eine ganze Weile in der
Beobachtungslounche unterhalten haben.
Vielleicht plant ja die Foerderation ein Krieg mit den Ylena oder so
etwas. Was denken Sie denn ?", fragte Belloni ihn.

Urga gruebelte einen Moment nach. "Ich denke, wir sind
Sternenflottenoffiziere und muessen unsere Befehle befolgen.
Allerdings kommt mir die ganze Situation auch etwas seltsam vor.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Tomok uns nicht in
irgendeine Avanture reinstuerzen wird. "

[GB: *grübel* Was ist eine "Avanture"? Eine Liebestragödie?
Oder nur eine Rechtschreibschwäche?]

Urga sah wie Mahon sie aus seinen Augenwinkeln beobachtete.
"Ich bin der Meinung, dass wir unsere Bedenken mit dem
Sicherheitschef teilen sollen. Jedoch vielleicht spaeter, wenn wir
einen wirklichen Grund haben. Bisher haben wir nur ihre Spekulationen
und darauf moechte ich mich nicht verlassen. Jetzt sollen wir
uns lieber mit der taktischen Analyse beschäftigen."

"In Ordnung. Immerhin sind sie der Dienstältere von uns beiden und
haben ein wenig mehr Erfahrung mit den Fuehrungsoffizieren. Aber
sobald wir einen Beweis haben sollten wir zu Mahon gehen.",
antwortete Belloni.

Urga bestaetigte mit einem kurzem Nicken und dann konzentrierten
sie sich auf die Analyse.

Nach einer halben Stunde hatten sie dann das Ergebnis:
Die Ylena-Schiffe koennten der Mirage eine Bedrohung darstellen,
falls die Mirage einen kompletten Systemausfall erleiden sollte,
so dass mehr als 50 % der Schilde ausfallen. In diesem Falle sollte
sich das Sternenflottenschiff innerhalb von 2 Stunden zurueckziehen,
sonst koennten die Schilde zusammen brechen. Kurz gesagt:
Es würde nichts passieren, wenn nichts Aussergewoehnliches passierte.

[GB: Und wenn der Warpkern explodiert, könnten die Ultraschallduschen
auf Deck 3 ausfallen. Wir sollten dann innerhalb von 6 Stunden das
Schiff verlassen, sonst müßten wir aufgrund von Replikatorfehlfunktionen
kalte Suppe essen...]


---WISSENSCHAFTSSTATION

Das neurenovierte Zimmer der Wissenschaftsstation aehnelte schon wieder
mehr einem wohlorganisierten Chaos, ueberall lagen Notitzen und Zettel,
Stifte und Buecher herum. McCourt konnte sich eben nicht an 2 Dinge
gewoehen, das eine waren diese neumodernen Infopads, das andere war
Ordnung zu halten. Nun vielleicht haette sie es unterlassen sollen ihre
Buegelwaesche mit hier her zu bringen, aber McCourt arbeitete nach dem
Motto, je laenger ich etwas sehe, desto eher erledige ich es vielleicht.

Sie war sehr einsam auf ihrer Station, keiner kam sie je besuchen,
keiner rief mal an, keiner half ihr bei ihren Experimenten.

"So kann das nicht weitergehen", dachte sie sich, "wenn mir schon kein
richtiges Lebewesen hilft, so werd ich mir halt einfach ein Hologramm
zulegen, ein bißchen eine Ansprache braucht ja wohl eine Borg Dame."

Gesagt, getan. Sie installierte ein Holoprogramm, technisch war sie ja
nicht auf der Nudelsuppe dahergeschwommen. Und nachdem sie nicht
wußte wen sie um Erlaubnis fragen sollte, fragte sie eben keinen.

Sie ging daran die Daten einzugeben. "Computer, wissenschaftliches
Begleitungspersonal programmieren. Programmname: Ireen01, Name
des Objektes: Chad, Eigenschaften des Objektes: maennlich, muskuloes,
treu, fuersorglich, aufmerksam, liebevoll, klug, helles, weiches Haar.
Computer einen solchen Typ erschaffen, geh die Datenbank der
Sternenflotte durch und erschaffe mir ein solches "

Mit Vorfreude wartete sie auf das Ergebnis, waehrend der Computer
rechnete und rechnete und rechnete. Ihr gingen Bilder von saemtlichen
Verstorbenen und Lebenden Schauspielern Saengern und sonstigen
attraktiven Maennern durch den Kopf.

10 min spaeter konnte sie es nicht mehr erwarten. "Was in Erins Namen
rechnet dieses daemliche Ding denn herum? Computer bist du zu einem
Ergebnis gekommen?"

SUSI: "Yupp bin ich schon, aber ich kann leider nur ein Exemplar
dieser Spezifikation auftreiben, die Auswahl ist demnach nciht sehr
groß. Wollen sie ihn? Oder definieren sie weniger Parameter"

"Wurscht, her damit Compi"

*ZUSCH*

"Oh ja klasse, was soll ich denn mit einem Berner Sennenhund?
Computer Anfrage, was soll das?"

SUSI: "McCourt Antwort der Anfrage: Herbert Groenemeyer, 20.Jh. Erde"

*seufz*

SUSI: "Hihihi, nein, aber ich konnte nichts anderes finden."

"Ja aber warum hast du denn nicht unter Menschen nachgesehen?"

SUSI: " Hab ich ja, aber maennlich schloß die folgenden Eigenschaften
aus: Treu, fuersorglich, aufmerksam, liebevoll, klug."

[GB: Danke für das Kompliment über die weichen Haare...]

"Auch wieder wahr. Computer mach das Ding wieder weg".
Doch bevor sie noch den Satz beendet hatte trabte der Hund auf
sie zu und legte mit treuem Blick seine Schnauze auf ihr Knie und
sabberte ihre Uniform voll. Ireen kraulte ihn hinter den Ohren und
wiederrief ihren letzten Befehl.

"Na denn, Chad, was meinst du, sollten wir mal ausprobieren,
wie wir uns gegen Photonenabzug schuetzen koennen?"

Chad bellte einmal. McCourt nahm das fuer ein ja und setzte sich an
den Arbeitstisch. Der Hund folgte ihr und nahm unter ihrem Tisch Platz.

Bald waren sie beide in ihre Aufgaben vertieft. McCourt experimentierte,
rechnete, konstuierte und analysierte, Chad schlief und sabberte.

[GB: Die perfekte Beziehung...]

---TOMMOKS RAUM

Tommok und Carrington betraten das Captains-Büro,
in das Tommok vorläufig umgezogen war.

"Bitte setzen sie sich, Counselor."

Interessiert schaute Carrington den Vulkanier an,
der offensichtlich etwas verbarg.

Tommok setzte sich mit dem sicheren Gefühl, daß seine mentale
Abschirmung selbst für betazoidische Sinne undurchdringlich war.
Sie würde nicht mehr spüren, als daß er sie nichts spüren ließ...

"Miss Carrington, die Ylena haben über die Geiseln mit uns
kommuniziert. Es waere nun sehr wichtig, direkt mit ihnen
zu kommunizieren. Ich möchte, daß sie bei der ersten
Kontaktaufnahme sehr genau beobachten, was die Ylena
denken oder empfinden könnten. Wie präzise können Sie mit
ihren empathischen Fähigkeiten Emotionen oder Gedanken lesen?"

Carrington informierte Tommok mehr als ausfuehrlich.
Die Gefühle der Ylena würden für sie wahrscheinlich leicht
zu spüren sein.

Tommok nickte. "Gut, Counselor. Ich möchte, daß sie im Laufe
der nächsten Stunden auf der Brücke zur Verfügung stehen.
Es wird keine leichte Mission werden."


---KRANKENSTATION

Starlings Gedanken spielten verrueckt. Sie war kreidebleich
geworden und starrte den Offizier vor ihr fassungslos an.

"Was sagten Sie eben? Die Ylena ... wollen die Mirage..."

Lt. Frufru verstand ueberhaupt nichts mehr. Naja, er war vielleicht
etwas zu geschwaetzig und hatte vorschnell die Vorfaelle auf
der Bruecke ausgeplaudert, aber das war doch kein Grund,
dass die Aerztin ihm gegenueber so geschockt wirkte.
Zumal es sie ja kaum betreffen wuerde.

Die Ylena wollten wahrscheinlich sowieso nur Aufsehen erregen.
Ein bisschen mit den Fuehrungsoffizieren verhandeln, sich wichtig
machen, und ehe einer sie noch richtig bemerkt hatte, waren sie
schon wieder weg.

"Mein Ruecken, Doktor!" Mit einer aussagekraeftigen Handbewegung
versuchte er ihre Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.

Starling starrte ihn immer noch bewegungslos an. Sie versuchte ihre
Gedanken wieder zu ordnen. 'Die Ylena. Verdammt, wieso die Ylena?
Wieso? Was hat alles verraten? Es war doch nichts zurueckgeblieben.
Nichts, von dem sie etwas wusste. Oder wusste sie etwas nicht?
Hatte man ihr etwas verheimlicht?'

"Doktor ... hey Starling! geht es Ihnen gut?" Lt. Frufru meldete sich
wieder zu Wort. "Nur keine Angst. Ich glaube nicht, dass die
Ylena-Schiffe der Mirage irgendetwas anhaben koennten."
Er legte beruhigend eine Hand auf ihre Schulter.

Starling sah ihn fast mitleidig an. Was wusste er schon?
Nichts, gar nichts. Und sie wuerde es ihm nicht erklaeren koennen.
Niemandem koennte sie es erklaeren. Es war und wuerde ein
Geheimnis bleiben, fuer immer, soviel war jedenfalls klar.

"Wie war das mit ihrem Ruecken? Sie haben Schmerzen,
sagten Sie?!" Starling nahm ihren Tricorder und fing an den Lt.
noch einmal zu untersuchen.
Aber mit ihren Gedanken war sie dabei ganz woanders.

Lt. Frufru schwieg ebenfalls. Er wollte nicht noch mehr ausplaudern.
Eine zeitlang herrschte eine bedrueckende Stille auf der KS.

Auch als Lt. Frufru den Raum schon laengst verlassen hatte,
war Starling noch immer ganz in ihre Gedanken vertieft. Nicht
einmal das andauernde Geplaudere von SUSI, die wieder einmal
nichts zu tun hatte, konnte sie jetzt aus ihren Gedanken reissen.

Erst beim dritten Mal hörte Starling Doktor Basanis Bitte,
sie möge ihm bei einer Aktualisierung der medizinischen Datenbank
helfen. Während sie sich mit einer halbherzig gemurmelten
Entschuldigung zum Computer begab, spürte sie Basanis
neugierigen, leicht besorgten Blick auf sich ruhen.


---BRUECKE

Tommok:
"Mr. Belloni, bitte einen Ebene-3-Langreichweiten-Scan auf
die Subraum-Signaturen gravimetrischer Photonen-Transfers.
Bitte konzentrieren sie sich auf die Ylena-Flotte. Ich will wissen,
welches von den Schiffen derartige Transaktionen eventuell
ausfuehren koennte. Bitte scannen sie auch nach Energie-
Restsignaturen, die fuer einen solchen Transfer typisch waeren.
Tommok an Wissenschaft, Miss McCourt, wie weit
sind sie mit ihren Nachforschungen?"

"Noch keine Ergebnisse, Captain."
Ein bestätigendes Bellen untermauerte McCourts Aussage.

Tommok zog eine Augenbraue hoch.

Hajo tom Broek gaehnte. "Captain, wir naehern uns der
Ylena-Flotte! Sie haben ihre Schilde aktiviert."

Tommok stand vom Sessel auf. "Mr. tom Broek, voller Stop.
Mr. Mahon, Grußfrequenzen aktivieren."

Der Andorianer nickte. "Frequenz offen, Sir!"

"Hier spricht Captain Tommok von der USS Mirage. Wir haben
ihre Nachricht erhalten und möchten mit Ihnen verhandeln."

Ein gruenes, menschenaehnliches Gesicht mit nach oben
gebogener Nase und drei hervorquellenden Augen erschien
auf dem Schirm.

"Ich bin Primar Yrgiloff vom Flagschiff der Ylena. Captain Tommok,
es gibt nichts zu verhandeln. Ergeben sie sich und liefern sie sich
und ihre Mannschaft aus, andernfalls werden wir die USS Nightway
zerstoeren."

Tommok ging einen Schritt auf den Schirm zu.
"Primar Yrgiloff, wir sollten..."

Das Gesicht des Ylena-Captains verdunkelte sich, und seine Nase
bog sich noch ein wenig weiter nach oben. "Der Worte sind genug
gewechselt. Ergeben sie sich sofort. Ende."

Das Gesicht verschwand, auf dem Schirm erschien wieder die Flotte.

[GB: "E5..."]

Tommok zog eine Augenbraue hoch.
"Mr. Mahon, sehen sie diesen Asteroiden dort hinten?"

Mahon nickte.

"Bitte einen Photonentorpedo genau dorthin schiessen. FEUER."

Mit einer herrlich hellen Explosion zerbarst der Asteroid in tausend
Stuecke.

"Den Kanal wieder oeffnen, Mr.Mahon."

Yrgiloffs Gesicht erschien wieder auf dem Schirm. "Was soll das?"

Aus den Bordlautsprechern der Mirage ertoente ploetzlich ein
Schlagzeug-Klang, wie aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Eine kehlige Stimme ertoente. "Sein Pyjama liegt in meinem Bett..."

Tommok zog eine Augenbraue noch weiter hoch und drueckte einige
Knoepfe. Die Musik verstummte. "Primar Yrgiloff, wir sind nicht hier,
um uns zu ergeben. Sobald sie die USS Nightway beschaedigen oder
mit den Romulanern oder Cardassianern Kontakt aufnehmen, wird die
Foederation dies als kriegerische Handlung interpretieren."

Yrgiloffs Nase sank um einige Zentimeter nach unten.

"Yrgiloff, wir sind hier, um mit Ihnen zu verhandeln. Ich schlage vor,
wir sollten genau dies tun."

Der Ylena-Captain grunzte und nickte. "Kommen sie in 20 Minuten
alleine auf das dritte Schiff der Flotte. Ich werde sie dort erwarten."

Waehrend das Bild verschwand wandte sich Tommok dem Sicherheits-
Chef zu. "Mr. Mahon, während ich weg bin führen sie die Scans fort
und weiten sie sie aus. Sie haben die Brücke."

Tommok bewegte sich Richtung Transporterraum 3.

Urga zog zum ersten Mal in seinem Leben eine Augenbraue hoch
und wandte sich an den Sicherheitschef.

"Sir, das ist ein offener Verstoss gegen die Sternenflottenvorschriften.
Der Captain darf nicht alleine das Schiff verlassen. Außerdem traue
ich den Ylena nicht. Es waere unverantwortlich, den Captain alleine
auf das feindliche Schiff gehen zu lassen.
Oder wollen wir einen neuen Captain?"

Urga raeusperte sich. "Ich bitte um Erlaubnis, den Captain
begleiten zu duerfen."

Tommok nickte Urga zu. "Ihr Einwand ist berechtigt. Mr.Urga,
Miss Carrington, sie werden mich ebenfalls begleiten. Mr.Mahon,
teilen sie dem Ylena-Schiff mit, dass wir aus Sicherheitsgruenden
zu dritt kommen." Er sah Urga und Josiah Carrington an.

"Die Verhandlungen werde ich aus Gruenden der Geheimhaltung
allerdings alleine fuehren muessen."

Mahon laechelte. Tommok war tatsaechlich ein ganz anderer Captain
als Wollester. Wollester haette den Einwand mit einer Handbewegung
abgetan. Ob ein Vulkanier allerdings auf diesem Posten die beste
Besetzung war, wuerde sich letztendlich zeigen.

Mahon aber glaubte daran, dass Captain Tommok der Mann war,
den sie brauchten...


Valid XHTML 1.1! Valid CSS! Level Double-A conformance icon, W3C-WAI Web Content Accessibility Guidelines 1.0

LinksymbolEin Webangebot von der Crew der USS Mirage NCC 24866

Linksymbol Zurück zur Startseite.
lcars-Designelement lcars-Designelement lcars-Designelement
Mail an den Gamemaster, seinen Stellvertreter oder an den Webmaster