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11. Die Supernova

Hajo tom Broek schleppte sich durch die Gaenge des ramponierten Schiffs. Die letzten Stunden hatten sehr an Physis und Psyche des Steuermanns gezehrt. Champas, die Piraten, Sheldons unglueckseliges Ende... so hatte er sich die Mission wahrlich nicht vorgestellt.

Die Tuer zu seinem Quartier glitt zischend auf aund Hajo schlurfte zum Spiegel. Was er da sah war nicht sehr erfreulich. Die Ringe um die Augen und die Schwellungen im Gesicht gaben ihm ein furchterregendes Aussehen, von der zerrissenen Uniform ganz zu schweigen. Hajo hatte bisher noch nicht einmal Zeit gehabt, die Krankenstation aufzusuchen.

Uebernaechtigt liess er sich auf sein Bett fallen und liess die Situation noch einmal Revue passieren. Die Bruecke vollkommen ruiniert, der Computer auch nicht in Bestform (ob das nun gut oder schlecht war, darueber war sich Hajo noch nicht im klaren), kein Antrieb und eine Sonne, die im Begriff war zur Nova zu werden. Die einzigen Verbuendeten weit und breit zu weit entfernt, um zu helfen und ein dichtbesiedelter Planet, der durch ihre Schuld ... Ach, er wollte gar nicht mehr daran denken.

Hajo fielen die Augen zu. Er fing gerade an, von einem Palmenstrand zu traeumen, als das Interkom ihn aus dem Schlaf riss, der noch gar nicht richtig begonnen hatte.

"Mr. tom Broek, melden sie in der Kommandozentrale!"

Zu muede, um wiederstand zu leisten, schleppte sich Hajo zur Tuer.

---GANG:

Mahon hatte zwoelf Stunden an dem Bericht geschrieben. Er hatte weder gegessen noch geschlafen. Es war mehr als kompliziert, die Dinge, die abgelaufen waren, zu erklaeren. Wenn ihm Basani nicht auch noch den Befehl gegeben haette, einen Bericht ueber die Aussenmission zu schreiben. Aber er war fertig gewesen. Erleichtert hatte er Wollester aufgesucht und sie hatte freundlich 'danke' gesagt und den teuren Bericht weggelegt. Einfach so! Die Welt war nicht gerecht.

[GL: Sie wird Ihn lesen, glaub mir!!]

Wenigstens nahm man ihm die Zerstoerung der Bruecke weniger uebel, als erwartet. Es war noetig gewesen. Andrerseits gab es jetzt ein groesseres Problem, dass ihr Leben bald beenden koennte. Eine Supernova!

Was hatte der Capt. gesagt? Seth sollte den Bericht bearbeiten? Von ihm aus, solange sie ihn nicht auf die Sache im Holodeck ansprach.

Mahon: "Computer, Seth lokalisieren."

SUSI: "Seth befindet sich in Transporterraum 2!"

Mahon: "Was macht sie da?"

SUSI: "Keine Ahnung!"

Mahon zuckte mit den Schultern und begab sich zum besagten Ort.

---TRANSPORTERRAUM 2:

Mahon betrat den Raum und stutzte. Er war leer. "Computer, wo befindet sich Cyrana Seth?" "Im Transporterraum 2."

Mahon begann an dem Computer zu zweifeln. Es schien ihnen viel schlechter zu gehen, als angenommen. Sicherheitshalber nahm er den Tricorder. Nichts. Seth blieb verschwunden.

Gerade als der Sicherheitschef gehen wollte, vernahm er ein leises Pochen. Es kam von einer Deckplatte. Mahon zog des Phaser und schlich sich heran. Da war es wieder. Er spannte seine Muskeln an und riss die Platte von der Wand. Kurz bevor er schiessen konnte, erkannte er den 2. Offizier.

Der Sicherheitschef steckte den Phaser weg. Nachdem Seth voellig zerzaust und verdreckt aus dem Schacht geklettert war, fragte er: "Was machen sie denn hier, Sir?" Vorsichtshalber trat er einen Schritt zurueck. "Es geht ihnen doch gut, oder? Vielleicht wollen sie einen Raktajino mit mir trinken?" Er sah sie so freundlich an, wie es nur Andorianer tun koennen.

Seth sah in nur kurz an, laechelte verwirrt und verlies den Transporterraum in Richtung Maschienenraum. Mahon sah ihr verzweifelt nach. Niemand interessierte sich auch nur ein wenig fuer seinen Bericht! Es war vielleicht der falsche Zeitpunkt, aber trotzdem! Er feuerte das Padd mit voller Wucht in eine Ecke.

[GL: Im selben Moment zog SUSI 2 Barren goldgepresstes Latinum von Mahons Privatkonto ab.]

Danach machte er sich daran, Schildstatus und Waffen zu ueberpruefen. Dazu begab er sich der Sicherheitschef den Maschienenraum.

---KRANKENSTATION:

Fahir Basani gab sich seiner Verzweiflung hin. Er bemuehte sich nicht einmal, seiner Depression Herr zu werden. Die Situation war aussichtslos, was blieb ihnen sonst, als das voll auskosten. Sheldon war tot. Viel andere waren gestorben. Doch viel Zeit zum Trauern wuerde nicht bleiben. Sie wuerde alle sterben, noch dazu waren sei groesstenteils selbst schuld an den unausweichlichen Geschehnissen.

Wie, um sich selbst noch tiefer in Trauer und Resignation zu stuerzen, stoeberte Basani die letzten offiziellen Aufzeichnungen von David Sheldon durch. Ein Wartungscheck hier, ein misslungenes Experiment dort, nichts Unerwartetes, wie auch, es handelte sich nur um die offiziellen Dateien, nicht um die persoenlichen. Ohne darueber nachzudenken, wanderte Basani von File zu File.

Ploetzlich registrierte sein Unterbewusstsein eine Datei, die hier nichts zu suchen hatte. Waehrend Basani unbewusst nach einer Erklaerung suchte, starrte er nach aussen weiter ausdruckslos vor sich hin.

Schliesslich ueberrumpelten ihn seine eigenen Gedanken, klaerten ihn auf, ueber etwas, dass er gar nicht zu wissen glaubte. Es war, als wuerde jemand anderes, sein Unterbewusstsein, zu ihm sprechen. Es teilte ihm mit, dass die Datei [DSH-45TMPALTER] vor kurzem bearbeitet und noch nicht wieder geschlossen worden war, weshalb nun jeder Zugang hatte.

Mit deutlich angestiegenem Interesse studierte Basani den Inhalt des seltsamen Datenpaeckchens...

---MASCHINENRAUM:

Exakt siebzehn Minuten vergingen, als ein sichtlich aufgeregter Chefdoktor in den Maschineraum, dem derzeitigen Kommandostand stuerzte.

Wollester hatte sich ihren Sessel in den Maschinenraum stellen lassen und thronte nun direkt vor dem Warp-Antrieb.

[GL: *Groehl* Echt gut, haette ich auch selber drauf kommen koennen.]

Nacheinander schaute Basani den Captain, Tommok und die Umstehenden an und begann dann hastig zu sprechen: "Captain, ich habe etwas gefunden, dass uns helfen koennte. Ich stiess auf Aufzeichnungen, die Sheldon kurz vor seiner.... vor seinem Verra... vor dem Unglueck bearbeitet hat. Ich verstehe nur das Grundprinzip. Sheldon geht... ging... davon aus, dass es eine gewisse, wenn auch geringe Wahrscheinlichkeit geben muss, dass wir hier heil herauskommen. Das bedeutet, es gibt ein Alternativuniversum, in dem die Ereignisse so ablaufen, dass gar keine Supernova in diesem System stattfindet. Dieses alternative Universum existiert ebenso real wie unseres, es schwingt nur in einer anderen Quantensignatur. Normalerweise ist es uns nicht moeglich, in ein anderes Quantenuniversum ueberzuwechseln, da es instabil wuerde. Sheldon glaubt aber einen Weg gefunden zu haben, wie wir die Ereignisse bei uns, mit denen eines Universums, in denen alles guenstiger fuer uns verlaeuft, sozusagen 'synchronisieren ' koennten. Wie ich es verstehe, 'kopieren' wir gewisse Ereignisse in unser Universum. Sheldon hat eine Methode gefunden, wir wir das guenstigere Quantenuniversum ausfindig machen, indem wir eines suchen, in dem die charakteristischen Verzerrungen durch eine Supernova nicht zu registrieren sind. Im Moment der Explosion bei uns, findet die Synchronisation mit diesem alternativen Universum statt. Wenn es funktioniert, wird die ausbleibende Supernova in unser Universum uebernommen, die hiesige Sonne bleibt stabil. Laut Sheldons Theorie haben wir sogar Glueck, dass wir es mit einer Sonnenexplosion zu tun haben, ohne diese wuerde das Ganze nicht funktionieren. Ich glaube...."

Erst jetzt fielen Basani die reichlich irritierten Blicke der Anwesenden auf.

Schnell beeilte er sich zu versichern: "Ich behaupte ja nicht, es verstanden zu haben. Aber Sie sollten sich das ansehen, es ist das Beste, was wir haben."

Basani rief Sheldons Aufzeichnungen auf einem Computerterminal auf und ueberliess sie dann der Neugier und der Kreativitaet der anderen.

Doch mit Hajos Neugier und Kreativitaet war es im Augenblick nicht weit her. Wuetend hieb er auf die Kontrollen eines Replikators, der partout keinen Kaffee ausspucken wollte, als der Doktor auf die Bruecke stuermte und seine Theorien in den Raum warf. Die anwesenden Offiziere, die sich zu einer Krisensitzung eingefunden hatten, starrten verwirrt auf den Schirm.

Auch Hajo tom Broek rang sich nun dazu durch, die Gleichungen und Theorien in Augenschein zu nehmen. Matt strich er seine wirren Haare nach hinten und musterte mit seinen mueden Augen zuerst den Bildschirm und dann die schweigende Runde der Sternenflottenoffiziere. Da keiner auch nur den Anschein erweckte, einen Kommentar von sich geben zu wollen, ergriff Hajo entgegen seinen Gewohnheiten das Wort. Mit erschoepfter, aber bestimmter Stimme durchbrach er die Stille.

tom Broek:"Captain, so wie ich das sehe haben wir wirklich keine Wahl, als auszuprobieren, ob die Theorien stimmen. Da die Hope ja nunmal antriebslos ist, muessen wir die Messungen an der Sonne eben mit mehreren Shuttles durchfuehren. Die beiden Geraete zu Synchronisation, hier und hier", Hajo deutete auf eine Abbildung, "muessen ebenfalls von Raumfaehren an ihren Platz gebracht werden, der Praezision wegen. Die Technik muesste sehen, ob sie aus unseren Sonden vielleicht die entsprechenden Geraetschaften improvisieren koennte."

Hajo machte eine Pause. "Probleme koennte es bei der Berechnung der Werte geben, da ja unser Computer nicht in Hoechstform ist." Wieder eine Pause. "Die einzige Alternative die ich sonst sehe, ist, sofort ein Warpfaehiges Shuttle loszuschicken, das schnellstmoeglichst versucht, Hilfe aufzutreiben." Punkt.

Die anderen sahen ihn schweigend an. Nahmen sie Hajo in seinem jetzigen Zustand ueberhaupt ernst?

Cyrana Seth, die inzwischen auch im Maschinenraum war, studierte zum wiederholten Male die Unterlagen von Sheldon. Sie hatte die Arbeit des Chefwissenschaftlers immer bewundert, aber hier hatte er ihnen eine harte Nuss zu knacken gegeben. Basanis Theorie eines Alternativen Universums hatte etwas faszinierendes, doch Seth zweifelte daran, ob man mit der Hilfe von technischen Geraeten von einem Universum ins andere springen koenne. Bei den Minoren gab es Legenden ueber die Errungenschaften und Leistungen der Ewigen Goetter. Eine Sache hatte die junge Minorin damals besonders begeistert - die Theorie der Zeitverdichtung in kollabierenden Sternen.

So meldete sich der 2. Offizier etwas schuechtern zu Wort: "Ich kenne aus meiner Heimatwelt eine Theorie ueber das Wesen der Zeit und ihren nichtlinearen Verlauf. Bei einer Supernova und der anschliessenden Entstehung eines schwarzen Lochs werden derartig hohe Gravitationskaefte frei, dass nicht nur jeder Kruemel Materie in diesen Sog gezogen, sondern auch die Zeit aus ihrem Lauf gebracht wird und eine Verdichtung stattfindet. Meine Vorfahren haben versucht, diese Theorie fuer Zeitreisen nutzbar zu machen. Ausgangspunkt war ein kollabierender Stern, der von einem Raumschiff direkt angesteuert wird. Man fliegt sozusagen in sein Zentrum und ueberlaesst sich den dort herrschenden Kraeften. Die Zeit aendert ihren Verlauf und an einer beliebigen Stelle kann man den Strudel wieder verlassen - und befindet sich theoretisch in der Zukunft oder in der Vergangenheit."

Wollesters Gesichtsausdruck sprach Baende.

Seth: "Es sind nur sehr vage UEberlieferungen, aber es macht Sinn darueber nachzudenken. Vielleicht hatten die Wesen, die Sheldon kontrolliert haben, etwas aehnliches im Sinn. Moeglicherweise war ihnen dieser Zeitsprung nur mit der Hope moeglich, da sehr starke Schutzschilde und ein leistungsfaehiger Antrieb noetig sind, um diesen Versuch lebend zu ueberstehen." Die Minorin machte eine Pause und fuegte dann rasch hinzu: "Ich weiss dass unser Antrieb nicht funktioniert, doch haben wir nicht die besten Ingenieure an Bord? Bestimmt gibt es eine Loesung!"

Erwartungsvoll sah sie in die Runde, um die Meinungen der Anwesenden zu hoeren.

Mahon betrat den Maschinenraum. Zu seiner Verwunderung waren fast alle wichtigen Leute anwesend und diskutierten ueber Zeitphaenomene und aehnliches. Er beschloss, sich das anzuhoeren. Nebenbei spielte er ein wenig an den taktischen Systemen herum und ueberpruefte den Fortgang der Reaktivierungsarbeiten.

Jason kam aus dem hinteren Korridor gerannt und voellig ausser Atem erstattete er Bericht: "Es sieht gar nicht gut aus. Die Bruecke koennen wir vergessen, ein Teil des Computerkerns ist geschmolzen, den Warpantrieb kriegen wir momentan nicht in Gang, Impulsantrieb genau dasselbe, die Schilde sind bei 41% und stabil, die Phaserbaenke funktionieren mit einem drittel und sind in einer Stellung festgefahren, Photonentorpedos konnen manuell abgefeuert werden, aber ohne Computer konnen wir keine Zieleinstallung vornehmen, Lebenserhaltung ist auf 60% gesunken. Ich habe die Decks 1-8 raumen lassen, damit wir Energie sparen konnen. Die Langstreckensensoren sind total ausgefallen und die Anderen laufen mit 20%. Alles in allem sind die Systeme tot. Einzige freudige Meldung, wir haben wieder Energie auf den Steuerungsdusen, somit konnen wir den Orbit halten."

Alle musterten Jason.

McDuck: "Ah, ist was nicht in Ordnung???? Habe ich was verpasst????"

Basani klaerte McDuck kurzerhand auf.

Jason trat an die Konsole und las sich den Bericht von Sheldon durch.

Er wandt sich an Wollester: "Captain, dieser Vorschlag ist verdammt riskant. Wenn wir einen Fehler machen...... Alles muss exact berechnet werden..........aber es ist die beste Alternative, die wir haben. Wegfliegen konnen wir nicht. Wenn Sie einverstanden sind, werden wir ver suchen die Computer in der Astrophysik und der Wissenschafft wieder online zu bringen, mit ungefahr 30-40%-er Leistung fur jeden, abwechslungsweise. Mehr kann ich momentan nicht tun. Wir werden uns aber sofort an die Arbeit machen um die Schilde zu verbessern, mit dem Warpantrieb wird's schwieriger...aber wir tun unser Bestes. Wir werden alle uberflussigen Systeme alle ausschalten mussen, auch die Waffen."

Mahon schaute in die Runde. "Entschuldigen sie, wenn ich mich einmische, aber ich muss sie nicht daran erinnern, dass wir in unmittelbarer Naehe einer Supernova atomisiert werden, gleichgueltig, ob wir es perfekt berechnen, oder nicht!"

Jason sah aus dem Blickwinkel wie sich Broek am Replikator zu schaffen machte. "Entschuldigen Sie, bitte." Jason schlug kurzerhand an eine bestimmte Stelle des Replikators. "So, nun sollte das Ding wieder laufen. Noch was, die Konsole links von Replikator ist fur das Steuern des Schiffes umfunktioniert worden und gegenuber ist der Status des Schiffes dargestellt."

Seth zuckte bei der Bemrerkung des Andorianers sichtlich zusammen. "Natuerlich verstehe ich Ihre Bedenken, Mr. Mahon - aber welche Alternativen haben wir denn? Gestatten Sie mir die Frage, wie oft SIE denn schon in der Naehe einer Supernova waren ..."

Carpenter mischte sich beschwichtigend ein. "Uns ist Ihre Theorie fremd, Ms. Seth, aber da es im Moment die einzige Hoffnung zu sein scheint, sollten Sie uns noch einmal genau erklaeren, was Sie vorhaben!"

Seth: "In Kurzform: Die Schilde maximal verstaerken und so schnell wie moeglich so nah wie moeglich an diesen sterbenden Stern heranfliegen, damit uns die gravitationsbedingte Zeitverdichtung in die Zukunft oder in die Vergangenheit bringen kann!" Die Minorin atmete tief durch. "Ich kann Ihnen keine physikalische Erklaerung geben, warum wir bei direktem Kurs auf das Zentrum nicht zerstoert werden und ich kann auch nicht versprechen, dass es so sein wird. Aber diese Berichte unserer Goetter entspringen nicht einfach nur der Einbildung einer fremden Zivilisation! Wenn wir hier bleiben, dann werden wir auf JEDEN FALL sterben, uns bleibt zuwenig Zeit! Bedenken Sie die Moeglichkeiten! Vielleicht erreichen wir einen Wiedereintritt in unsere Zeitlinie VOR der Landung auf Champas und wir koennten einen grossen Bogen um dieses System machen!"

"Dann wuerde dieser Planet unweigerlich zugrunde gehen!" sagte Carpenter leise.

Seth: "Wir koennen aber nicht das gsamte Universum retten! Beschraenken wir uns darauf, unsere eigene Haut in Sicherheit zu bringen. Sicher gibt es irgendeine Sternenflottenvorschrift, die das UEberleben erlaubt."

Wieder ein fragender Gesichtsausdruck von Wollester.

Hajo hatte sich derweil einen Kaffee ergattern koennen. "Ma'am, ich moechte ja nicht besserwisserisch erscheinen", wandte er sich an Seth, "Aber mit 'so schnell wie moeglich an den Stern heranfliegen' ist im Augenblick nicht viel. Sie haben selber den Chefingenieuer gehoert. Unsere Chancen stehen genauso gut oder schlecht, wenn wir uns an Sheldons, zugegeben ebenso abwegiger Theorie, versuchen. Doch dabei haben wir die Moeglichkeit, auch den Planeten unter uns zu retten, mal ganz davon abgesehen, dass wir zumindest Ansaetze einer physikalischen Grundlage haben."

"Ach ja?" fragte Seth schnippisch. "Welche denn konkret? Ich habe das Gefuehl, dass wir liebr nicht im Dimensionsgefuege unserer Universen herumruehren sollten. Man soll immer nur soviel abbeissen, wie man kauen kann und die Hiob.. pardon die Hope - ist im Moment zahnlos. Im uebrigen hinkt Ihre Aufzaehlung, denn wenn wir den einen Planeten retten so werden dennoch unzaehlige anderere in alternativen Universen verloren sein. Wollen Sie auch fuer die den Helden spielen?Ein bisschem am Rad drehen?"

Mahon, der neben Seth gestanden hatte, rueckte ein wenig zur Seite. Madam war heute aeusserst ungnaedig...

Hajo tom Broek konnte sich sich ob seines Zustandes nur schwer beherrschen. "Ma'am, wir haben vieleicht die Moeglichkeit DIESEN Planeten zu retten. Und dann sollten wir das auch versuchen. Und, um ihre blumige Metapher wieder aufzugreifen, die Hope ist nicht nur zahnlos, sondern hat auch keine Beine mehr." Hajo musste bei dieser Vorstellung unweigerlich grinsen. "Aber von mir aus koennen sie ja jemanden rausschicken, der schiebt, damit wir ueberhaupt irgendeine Geschwindigeit bekommen!" Nach einer kurzen Pause setzte er noch ein beleidigtes "Ma'am!" hinzu und wandte sich brummelnd seiner Konsole zu.

Basanis Stimme versuchte die Gemueter zu besaenftigen: "Ist doch wunderbar, dass wir statt nur einem einzigen Vorschlag gleich zwei haben. Das gibt uns Alternativen an die Hand. Kein Grund zur Aufregung also, vielmehr ein Anlass zur Hoffnung. Aus meiner Sicht spricht einiges fuer Sheldons Plan. Er erscheint mir etwas berechenbarer. Es geht ja nicht darum, in ein fremdes Universum ueberzuwechseln. So wie ich es verstehe, wuerden wir nur einige Ereignisse im Umfeld der hiesigen Sonne 'uebernehmen', die eine Supernova verhindern. Ein Raum-Zeit-Sprung erscheint mir etwas wage, da wir zwar im Alpha- Quadranten landen koennten, jedoch genausogut im Beta-Quadranten oder sonstwo. Und was die Zeit betrifft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir in temporaler Naehe der Gegenwart landen wohl sehr gering, wenn wir einfach auf Glueck vertrauen. Und selbst, wenn wir beispielsweise kurz vor unserer Ankunft auf Champas eintreffen, wuerden wir uns selbst treffen und rueckwirkend unvorhersehbare Wirkungen auf unsere Zeitlinie ausloesen. Wir wissen schliesslich nicht, wie sich die Dinge entwickelt haetten, wenn wir kurz vor Champas auf eine zeitreisende U.S.S.Hope getroffen waeren. Mag sein, dass sich das doch alles kalkulieren liesse, dafuer verstehe ich zu wenig davon. Aber vom gesunden Menschenverstand her erscheint mir Sheldons Idee etwas durchdachter, vermutlich liegen seiner Theorie auch intensive wissenschaftliche Analysen und Computer- Simulationen zugrunde. Auf jeden Fall denke ich, sollten wir uns schnell entscheiden, vielleicht lassen sich auch beide Ideen ein Stueck weit parallel weiterverfolgen, um die Chancen besser abschaetzen zu koennen. "

Nachdem Basani geendet hatte, wurde ihm ploetzlich bewusst, dass er irgendwie herbeiwuenschte, dass Sheldons Plan funktionierte. Welches Vermaechtnis konnte wertvoller sein, als wenn David Sheldon durch seine Arbeit das Schiff retten wuerde. Der Doktor ermahnte sich innerlich, dass das wohl kaum ein wissenschaftliches Argument war und nicht Grundlage der Entscheidung sein durfte.

McDuck horte gespannt zu. Er runzelte die Stirn und kratzte sich am Kinn. "Wenn ich die beiden Vorschlage mal von der technischen Seite betrachte, muss ich sagen, dass Sheldons (Gott hab ihn seelig) Idee weniger Risikoreich ist als dieser von Seth, aber von der Realisierbarkeit wurde ich den von Seth zustimmen. Aber egal wozu Sie sich entscheiden wir versuchen sowieso alle wichtigen System wieder zum laufen zu bringen."

Crewman H'aldit trat neben McDuck und ubergab ihm einen Datenpad. Jason las ihn aufmerksam durch. Er nickte dem Crewman zu und dieser verschwand dort woher er gekommen war.

"Captain, die Reparaturen gehen nur langsam vor sich, aber immerhin funktionieren die Eindammungsfelder einwandfrei. Die notwendigsten Reparaturen wurden vorgenommen und sind mittlerweile zu 90% abgeschlossen. 2 Teams arbeiten nun daran die Plasmainjektoren in den Warpgondeln neu zu justieren, 2 weiter Teams werden sich gleich den Warpkern vornehmen und wenn Sie mich entbehren konnen werde ich bei den andern Teams vorbeigehen und danach werde ich die Reparatur und Neujustierung an der Deflektorphalanx ubernehmen. Informieren Sie mich sobald sich was andert."

Es herrschte betretenes Schweigen im Maschinenraum. Nun lag es am Captain zu entscheiden.

Isaac bemerkte ploetzlich zur Diskussion zwischen Seth und Broek: "Wir haben doch Shuttles an Bord, die alle mit einem Traktorstrahlemitter ausgestatten sind. Ziehen wir die Hope einfach aus dem Orbit. Die Emitter sind zwar nicht so stark, aber um uns von hier wegzubringen und um der Hope einen kleinen Drall zu geben sollte es reichen!"

Fassungslos, das ganze Aussmass dieser hoffnungslosen Situation immer mehr zur Gewissheit werdenden auf Ihren Schultern lastenden Tatsache, blickte Captain Thora Wollester in di tiefen des leicht flackernden Warpkerns.

Oh wie sie es hasste in dieser fatalistischen Situation zu sein, gefangen in den Klauen des Schicksals ohne Hoffnung, den eigenen Weg zumindest in Teilen selber bestimmen zu koennen.

Ruhig zog die Hope ihre lautlosen Bahnen durch das ewig kalte All im Orbit um Champas, dem Planeten der Verlorenen, als in Captain Thora Wollester ein folgenreicher Entschluss heranreifte. Sie wuerde sich Niemals diesem Schiksal hingeben, ohne das Letzte an Moeglichkeiten aus der Situation zu holen, nicht Sie, dies sie schon seit ueber einem Jahr das Kommando ueber mehr als nun 150 Crewmitglieder hatte. Sie hatten schon andere Probleme gemeistert.

Wollester: "Meine Damen und Herren, ich bitte einen Moment um Ihre Aufmerksamkeit"

Alles hoerte zu. *Spannung steigt*

Wollester: "Wir werden in die Supernova fliegen. genau zu dem Zeitpunkt, an dem sie kollabiert. Anhand des guten Materials von Sheldon *sniff* und den Theorien von Mrs. Seth werden wir beide Theorien vereinen um endlich hier weg zu kommen. Gehen sie an ihre Arbeit, wegtreten"

---BRUECKE:

Die Arbeiten liefen in den naechsten beiden Tagen auf Hochtouren. Mr. Loci, ein schon fast totgeglaubter Veteran der guten alten Daventry, brachte sich einmal wieder mehr ins Spiel. Seine immer aeusserst praeziesen Berechnungen zum exakten Zeipunkt der Eruption, waren in der Momentanen Lage, und dem Zustand, in dem SUSI sich befand von aeusserster Wichtigkeit. Dieser gute alte Veteran errechnete den zeitpunkt des Ereignisses exakt auf SD 199807.13, 22.22 Uhr. Die Crew wueder gerade so alle Vorbereitungen hinbekommen.

Es wurden die letzten Einstellungen gemacht und Mr. Pasoleati meldete dem Captain den Vollzug aller Taetigkeiten.

Nocheinmal kurz aber tief durchatmend, gab Wollester den Befehl "ENERGIE"

Die Crew wurde beim Anflug auf den sterbenden Stern heftigst durchgeruettelt. Aber was machte das jetzt noch? "Noch 5 Sekunden bis zur Synchronisierungsinitiierung" kraechtze Mr. Loci aus seinen beschädigten Stimmbandemulatoren.

"Vier"

Wollester krallte sich mit aller Macht an Ihren Sessel.

"Drei"

Ein schoender Tag zum sterben!

"Zwei"

Vater, vergib mir meine Schuld.

"Eins"

Schuetze uns alle vor dem was jetzt kommt...

"Initiierung erfolgreich"

*greller Lichtblitz*
.
.
.
Toten Stille
.
.
.
Weisses Nichts!

---IRGENDWO ZWISCHEN LEBEN UND TOD

"Aber, aber! Wird wird denn gleich so stuermisch in die Ewigen Jagdgruende eingehen wollen?"

Wollester oeffnete Ihre fest zugekniffenen (nicht zugekifften) Augen und blickte in das feiste Gesicht Q's.

Q:"Ihre Zeit ist einfach noch nicht gekommen. SIE haben noch grosses vor sich."

Wollester: "Was zum Henker ... und wo bin ich hier?"

Q:"Spielt das eine Rolle? Sie sind zwischen Leben und Tot. Die Zeit steht fuer uns still, nur fuer uns Liebling."

Wollester:"Q, lassen Sie diese Anzueglichkeiten. Ich haette wissen muessen, dass Sie Ihre schmutzigen kleinen haesslichen Finger im Spiel haben"

Q:"Nananana, ganz und garnicht. Wenn das Kontinuum wuesste, dass ich mich eingemischt haette, dann waere aber was los. Es ist einfach so; Ich habe eine Schwäche fuer die Menschen und die Menschen lieben mich dafuer." *g*

Wollester:"Sie eingebildeter Schnoesel. Sagen sie was sie wollen und verschwinden sie."

Q:"Ist das der Dank? Ihr erbaehrmlichen Erdwuermer. Da rette ich eurem nichtnutzigen Dasein das Leben und bekomme auch noch Pruegel dafuer. Aber mal im Ernst. Ihr kleiner Trick haette NIE im Leben geklappt. Ich MUSSTE sie retten."

Wollester:"WAS WOLLEN SIE?"

Q: "Wer? Ich?" *umherblickend*

Wollester war am Rande der Verzweiflung.

Q: "Eine 2. Chance fuer Q, dass ist nicht zuviel verlangt. Und als Gegenleistung, gebe ich euch allen eine 2. Chance. Die Erste habt Ihr soeben vertan."

*Fingerschnipp*


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