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13. Gereizte Stimmungen

Captain Rothe schluckt hart, als er das eben gehörte verdauen will:

"Miß Neroi, bitte wiederholen Sie!"

Nymphe Neroi versucht passende Worte zu wählen, um nicht wieder in irgendein Fettnäpfchen zu treten.

"Sir, ich wurde von Mr. Rixx beauftragt, eine Mitteilung zu machen. Entschuldigen Sie die Störung! Es wäre besser, wenn Sie sich hinsetzen würden! Ich muß Sie leider darüber informieren, daß wir Ihren Ersten Offizier Miß Duvalle nicht retten konnten. Mr. Rixx hat wirklich sein bestes gegeben. Es tut mir wirklich leid!"

Schlagartig weicht sämtlich Luft aus Rothes Lungen. Er fühlt sich in die Polster gepreßt, als würde ein schweres Gewicht auf ihm lasten.

'Duvalle tot!' fährt es durch seine Gedanken. Hinter seinen Schläfen rauscht das Blut, benebelt seine Sinne. Die Sicht verschwimmt vor seinen Augen, ihn schwindelt, und für einen winzigen Moment droht er das Bewußtsein zu verlieren. Doch ehe es dazu kommt, reißt er sich zusammen, denkt daran, wer er ist, WO er ist!

Er ist der Captain dieses Sternenschiffs. Von seiner Entscheidungskraft hängt das Wohl der gesamten, achthundertköpfigen Besatzung ab. Er ist für diese Leute verantwortlich und darf sich nicht einfach gehen lassen.

Rothe faßt sich. Der Schock über den Tod Duvalles ist ihm äußerlich nicht anzusehen - doch in seinem Innern wütet ein Sturm der Gefühle, der ihn fast zu überwältigen droht. Wäre Carpenter hier, dann hätte er wohl in seinem Gesicht lesen können wie in einem Buch, auch wenn er keine telepathischen Fähigkeiten besitzt.

"Wie sieht es mit dem Kontakt zum Außenteam aus?"

"Durch den Ausfall eines der beiden Generatoren beim Fremdschiff sind wir in der Lage, zu senden und zu empfangen, Sir", bestätigt Tom Furston. "Das Reaktorleck hat lediglich eine Menge Störstrahlung hervorgerufen, die ein herkömmliches Beamen nicht möglich macht. Wenn Musterverstärker verwendet werden, können wir unsere Leute problemlos da rausholen!"

"Danke, Mr. Furston. Lokalisieren Sie den zweiten Generator und richten die Phaser darauf aus. Wir geben dem Außenteam eine letzte Chance. Wenn es ihnen nicht gelingt, Carpenter und Wang zu holen, dann vernichten wir diesen Generator. Vielleicht gelingt es uns dann, unsere Leute dort hinauszubeamen, wenn die Gefahr auch groß ist, das ganze Schiff in Stücke zu reißen, wenn der zweite Generator hochgeht."

Rothe berührt den Kommunikator. "Außenteam, hier Captain Rothe. Ensign Lalas, gehen Sie mit voller Kraft rein. Finden Sie Carpenter und Wang! Wenn notwendig, setzen Sie Waffengewalt ein und nehmen das Schiff Zentimeter für Zentimeter auseinander. Empfohlene Phaserstufe 6 - um sicher zu gehen, daß Sie Ihre Gegner auch ausschalten!"

"Verstanden, Sir!" bestätigt Thomas Lalas.

Dorian Landry ist etwas frustriert über die neue Situation, gibt aber den neuen, vom Captain befohlenen Kurs ein und wartet auf das Kommando des Captains.

Creman Matthias Furbo tritt an den Kommandosessel heran.

"Captain, weil wir uns im Moment in einer schwierigen Situation befinden, empfehle ich Ihnen , daß ich mich in einen riceanischen Dauerschlaf, eine Art Winterschlaf versetze. Weil im Moment meine Kräftereserven schon ziemlich aufgebraucht sind, haben Sie dann später einen starken Offizier im Dienst, außerdem, wenn es sein sollte, daß das Schiff besetzt wird oder so, bin ich zur Stelle. Außerdem wäre es ziemlich logisch, daß diese Mission bald zu Ende ist...", quasselt seine Stimme, die so schnell spricht, daß man ihr kaum folgen kann.

Rothe runzelt die Stirn. Hilfesuchend blickt er sich zu Furston um, erntet jedoch nur ein Schulterzucken.

'Ricaner!' denkt der Captain. 'Vielleicht sollte ich mich bei Gelegenheit mit deren Eingenarten vertraut machen. Aber so, wie er gerade dahergeredet hat, kann man ihn wohl momentan überhaupt nicht gebrauchen. Carpenter soll sich mit ihm beschäftigen... falls er je lebend gefunden wird...'

Laut sagt der Captain dann: "In Ordnung, Mr. Furbo! Ziehen Sie sich in Ihr Quartier zurück und halten Sie Winterschlaf. Melden Sie sich umgehend bei mir, wenn Sie Ihre Kräfte regeneriert haben! Wegtreten!"

Furbo verläßt die Brücke und begibt sich in sein Quartier.

Inzwischen sieht Crewman Isaac verdutzt den Captain an. Es geht dabei um die Mitteilung von Rothe, daß die georteten Schiffe nur Projektionen sind.

"Sir, ich bezweifle, daß das Schiff, welches offenbar nunmehr verringerte Energiereserven besitzt, in der Lage ist, ein Hologramm über eine so weite Entfernung hinweg zu projizieren."

"Sie kennen die Technologie der Fremden nicht, Mr. Isaac!" wirft der Captain ein.

Isaac antwortet: "Ich gehe aber davon aus, daß dieses Schiff wohl doch nicht so einzigartig war, wie wir vermutet haben."

Rothe: "Laut Tommoks Bericht hat Kelly Dughal bestätigt, daß nur ein Schiff der Fremden aus dem Triangulum hierher verschlagen wurde."

Isaac wendet sich sich langsam wieder den Konsolen zu, in Erwartung der Dinge, die da noch kommen werden...

Gerade als sich jeder wieder beruhigt und anderen Aufgaben zuwenden will, gelingt es Isaac ein weiteres Mal, die Aufmerksamkeit der Brückenbesatzung zu erregen.

"Sir, ich empfange neue Koordinaten. Es sind jedoch nicht die selben Schiffe wie vorhin. Es scheint, als ob diese Schiffe sich auf dem gleichen Kurs befinden. Ich analisiere die Struktur der neuen Schiffe. Captain... es sind die Borg... und sie befinden sich ebenfalls auf direktem Abfangkurs. Sie werden in weniger als 3 Minuten hier sein!"

Rothe stemmt sich aus seinem Sessel und marschiert statt zu Isaacs Station zur Taktik. Er drängt Furston ein wenig zur Seite und läßt seinen Blick über die Kontrollen fliegen. Furston runzelt die Stirn und sieht den Captain entgeistert an, als dieser die Werte abliest. Dann begibt sich Rothe zur wissenschaftlichen Station von Crewman Isaac.

"Hm, Sie sind entschuldigt, Mr. Isaac. Als Crewman konnten Sie das mangels Wissens und Erfahrung nicht feststellen. Wir haben hier offenbar eine Fehlfunktion Ihrer Instrumente. Die Taktik zeigt jedenfalls nur das eine Fremdschiff und ein paar Asteroiden an."

Rothe tippt an das Komm. "Brücke an Maschinenraum. Wenn Mr. Tommok oder Miß Garrison die Güte hätten, sich einmal um die wissenschaftliche Station Nummer zwei auf der Brücke zu kümmern? Danke. Rothe Ende."

An Isaac gewandt fährt er fort: "Warten Sie, bis einer der beiden Ingenieure hier ist, und erklären Sie ihm oder ihr die Sichtung, damit der Schaden behoben wird."

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"Mr. Rixx, ich werde mich jetzt weiter um die Verletzten kümmern!"

Nymphe Neroi bewegt sich wie in Trance auf David Sheldons Bett zu und versorgt ihn weiter. Mit ihren dunkelgrünen Augen blickt sie Sheldon traurig an.

"Oh, wenn das alles vorbei ist, werde ich mich in meinem Quartier verkriechen und eine Tasse betazoidischen Tee trinken. Es ist nicht leicht, die Gefühle einer Sterbenden zu verarbeiten!" seufzt sie.

"Wir müssen alle mit diesem tragischen Verlust fertig werden", erwidert Sheldon leise. "Commander Duvalle war ein hervorragender 1. Offizier. Wir werden sie sehr vermissen. Wenn ich Ihnen irgendwie weiterhelfen kann, wenn Sie mit jemanden reden wollen, stehe ich zur Verfügung..."

Sheldon weiß auch, daß wahrscheinlich nichts, was er in dem Moment sagen kann, Nymphe Neroi helfen kann. Die Erfahrung, die sie gerade gemacht hat, liegt außerhalb seines Vorstellungsbereiches. Wenn doch nur der Counselor hier wäre. Er wüßte sicher, was zu tun ist. Ratlos schaut er sich im Raum um...

Tranos Kopf sinkt leicht nach unten. Duvalle Tot! Seine erste Außenmission und gleich Verluste, für die er als einer der Sicherheit die Verantwortung hatte. Auch Smith läßt nach dieser Meldung leicht den Kopf sinken, auch wenn sie beide wissen, daß sie alles mögliche unternommen hatten.

Neroi und Rixx schauen noch kurz auf die Tote Duvalle und lassen sie dann von Pflegepersonal wegbringen. Beide drehen sich um und kommen auf Sheldon und Trano zu. Trano läßt Rixx mit gelassener Ruhe die Glassplitter aus seinem Gesicht entfernen, während Sheldon von Neroi verarztet wird. Mit Verachtung sieht Trano das Gejammere und Gewimmere von Sheldon, der anscheinend ganz vergessen hat, daß er ja Schmerzmittel verabreicht bekommen hat. Die alte Mitleidsnummer, um bei Frauen zu landen, typisch Sheldon.

"Sheldon, jetzt weiß ich, warum Sie bei der Wissenschaft sind, und nicht bei der Sicherheit". Das mußte einfach raus, auch wenn Rixx ihn ermahnt, sich nicht zu bewegen. Mit einem zufriedenen Lächeln lehnt sich Trano zurück, um den Pfleger besser an sich arbeiten zu lassen.

Bei diesen Äußerungen platzt Sheldon der Kragen. "Mr. Trano, bei allem Respekt, darf ich Sie daran erinnern, daß ICH ihnen das Leben gerettet habe, während SIE eigentlich für die Sicherheit zuständig waren. Und weil wir gerade von 'Sicherheit' reden - während SIE für die Sicherheit zuständig waren, ist Commander Duvalle gestorben. Ich glaube, das haben Sie vergessen. Zum Glück hatten wir nicht noch mehr solches Personal wie Sie dabei, sonst wäre wohl keiner mehr lebend zurückgekommen."

Langsam beruhigt sich Sheldon wieder. "Ich werde Ihnen zugute halten, daß Sie im Moment offensichtlich nicht mehr Herr Ihrer Sinne sind, aber vertrauen Sie bei der nächsten Außenmission besser nicht mehr darauf, daß ich Sie wieder aus der Schußlinie ziehe..."

'Verdammtes Schlitzohr', denkt Sheldon noch bei sich, bevor er sich wieder zurücklehnt. 'Hoffentlich muß ich nicht mehr allzulange mit Ihm auf der Krankenstation verbringen.'

An Rixx gewandt fährt er fort: "Mr. Rixx. Ich würde es vorziehen, wenn mein Aufenthalt auf der Krankenstation hier so kurz wie möglich gehalten werden kann..."

Rixx: "Da unsere Lage im Moment so kritisch ist, und jeder Mann gebraucht wird, werde ich mein Möglichstes tun, damit Sie in wenigen Stunden die Krankenstation wieder verlassen können. Falls ein Notfall eintritt, bei dem Sie das Geschehen extrem positiv beeinflußen können, so gebe ich Ihnen die Erlaubnis, die Krankenstation zu verlassen."

"Hören Sie zu, Sheldon!", höhnt Trano plötzlich weiter. "Das waren über 100 Cyborgs. Ich finde es auch sehr schmerzlich, was Duvalle da zugestoßen ist. Aber jeder, der zur Sternenflotte geht, kennt das Risiko. Ich oder auch Smith können uns ja nicht vor jeden stellen. Daß sie mich da rausgezogen haben ist außerdem logisch. Auch wenn wir Meinungsverschiedenheiten aus vergangenen Zeiten haben, sind wir trotzdem ein Team und beide bei der Sternenflotte. Das hat etwas mit Pflicht zu tun, und nicht mit lächerlichem Heldentum oder sonst irgendwelchem Kinderkram. Auch wenn ich Sie nicht leiden kann, würde auch ich ihnen helfen in so einer Lage. Eigentlich sollten wir unseren Streit aber nicht in der Öffentlichkeit austragen. Ich schlage Ihnen deshalb vor, wir beide treffen uns mal im Holodeck, wenn hier alles vorbei ist und Sie nicht an Ihrem Gejammere draufgegangen sind."

Mit fester Miene läßt sich Trano zurücksinken.

Nach etwa 5 Minuten ist Rixx mit ihm fertig und geht Neroi zur Hand, um den wimmernden Sheldon unter Kontrolle zu halten. Während dieser Zeit nimmt sich Trano ein Pad und kontrolliert die Kommandostruktur der Sicherheit.

"Computer, jetzt wo der 1. Sicherheitschef nicht mehr lebt, wie sieht die derzeitige Rangfolge in der Sicherheit aus. Auf das Padd übertragen." Die Daten treffen ein und Trano studiert sie intensiv.

Computer: "Sowohl der Sicherheitschef, als auch sein Stellvertreter befinden sich nicht an Bord. Captain Rothe hat noch niemand neues in diese Position befohlen, so daß weiterhin Lieutenant Reo Sicherheitschef und Lieutenant Seban Vegat sein Stellvertreter ist. Ranghöchster Sicherheitsbeamter ist momentan Ensign Tom Furston als diensthabender Offizier der taktischen Station."

Smith lehnt sich auf seinem Biobett zurück und schließt die Augen. Nein, das durfte einfach nicht sein. Commander Duvalle - tot, Wang und Carpenter vermißt oder ebenfalls tot. Und er war mit Trano für die Sicherheit des Teams verantwortlich gewesen. Verdammt, warum hatte er nicht mehr getan? Doch jetzt war nicht die Zeit, um sich Vorwürfe zu machen. Und so richtet er sich auf und geht auf Rixx zu.

"Mr. Rixx, Ihre Sorge um uns ist schön und gut. Aber daß Sie uns noch einen Tag zur Beobachtung hier behalten wollen, ist doch etwas übertrieben! Die Lage ist zu gespannt, als das wir hier einen auf Urlaub machen können."

Doch die Aussicht, hier auf dem Krankenbett zu liegen und von Nymphe Neroi liebevoll versorgt zu werden, läßt ihn an seinen eigenen Worten zweifeln. Doch schließlich siegt der Diensteifer, als er bedenkt, daß hauptsächlich nur männliches Personal die Krankenstation belagert, und wendet sich wieder Rixx zu.

"Und wie ich Slong so betrachte, ist er auch schon wieder zu neuen Taten bereit. Sir, Sie müssen mich schon auf das Biobett fesseln, wenn Sie uns hier behalten wollen. Und ich glaube nicht, das Mr. Trano, jetzt im Dienst, Lust auf Fesselspiele hat! Also wenn Sie keine zwingenden Gründe vorzuweisen haben uns hier zu behalten, werden wir uns in die Sicherheitsabteilung begeben."

Smith wendet sich an Trano, und schaut ihn fragend an. Trano verfolgt das Gespräch von Smith und Rixx.

Trano: "Sie haben recht Smith, ich sehe vielleicht noch etwas schlecht aus, ich bin aber wieder fit. Also lassen sie uns auf die Brücke gehen und sehen was wir weitere machen können."

Rixx schaut ihn an und weiß, daß er Recht hat. Daraufhin entschließt er sich, ihn und Trano gehen zu lassen.

"Smith, Sie und Trano können wieder ihrem Dienst nachgehen. Ich glaube, ich kann es verantworten, Sie in einer so ernsten Lage aus der Krankenstation zu entlassen."

Mit dem letzten Satz springt Trano auf und geht mit Ensign Smith mit der Zustimmung von Rixx in Richtung Brücke, ohne Sheldon auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen.

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Als die beiden Ensigns der Sicherheitsabteilung die Brücke betreten, staunen sie nicht schlecht, wie voll es hier geworden ist. Neben Tom Furston befindet sich auch ein Crewman aus der Sicherheitsabteilung am hinteren Kommandostand, kein Grund also, noch mehr Sicherheitspersonal herzubeordern.

Captain Rothe: "Mr. Smith, Mr. Trano, momentan gibt es hier nichts für Sie zu tun. Ich möchte, daß Sie ins Sicherheitshauptquartier auf Deck 7 gehen und dort Ihre Berichte über die vergangene Mission schreiben, insbesondere über den Verlust von Lieutenant Commander Duvalle. Sobald wir zurückgekehrt sind, werde ich mich vor der Admiralität rechtfertigen müssen."

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Tommok betritt den Maschinenraum und trifft dort Tina Garrison sowie Crewman Savok an.

"Miß Garrison, ich bin Lt.Tommok, der Chefingenieur. Es freut mich, Sie kennenzulernen"

Lieutenant Garrison nickt dem Vulkanier freundlich zu. Tommok redet weiter: "Lieutenant, welches sind Ihre Spezialgebiete? In welchen Bereichen waren Sie bisher tätig?"

Nach einem kurzen Blick auf die Computer-Konsole betätigt Tommok erneut seinen Kommunikator: "Tommok an Ensign Fox und Crewman Savok: bitte melden Sie sich im Maschinenraum. Ensign Takleh: wir benötigen Sie ebenfalls im Maschienenraum. Tommok Ende."

Das Zwitschern des Computers ertönt: "Ensign Fox befindet sich nicht an Bord der Daventry. Sein gegenwärtiger Aufenthaltsort ist laut Logbucheintragung das fremde Schiff."

Savok tippt Tommok auf die Schulter. "Ich bin bereits hier, Sir."

Tommok versammelt Garrison, Savok und Takleh, der aus der Shuttlebucht hierher beordert wurde, um sich. Takleh schaut überrascht drein, denn er gehört der logistischen Abteilung unter Ensign Thoran Sunfire an und kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, was der Chefingenieur von ihm will. Doch Tommok ist der ranghöhere Offizier, und so hat Sunfire Takleh ziehen lassen.

"Kommen wir gleich zur Sache:", meint Tommok dann. "Es wird notwendig sein, den Traktorstrahl so zu modifizieren, daß er vom Energiefeld nicht mehr reflektiert wird. Alternativ wäre es möglich, zu versuchen, das entsprechende Energiefeld des fremden Schiffs auf irgendeinem Weg zu deaktivieren. Unser zweites Problem sind die sich möglicherweise nähernden Schiffe. Wir sollten uns den Sensorenaufzeichnungen widmen und zusätzliche Scans zur Lokalisierung dieser Schiffe durchführen. Ich bitte um Vorschläge und Ideen zur genaueren Vorgehensweise."

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Motti schaut Ensign Lalas und dem Doc nach, als sie das Shuttle verlassen.

"Tschiba, holen Sie die Phasergewehre aus dem Schrank und lassen Sie uns Ihnen folgen", sagt Cyrana.

Ensign Fox und Ensign Motti verlassen als nächstes das Shuttle, dicht gefolgt von den Crewmen Seth und Tschiba. Motti nimmt seinen Tricorder und scannt die Umgebung.

"Ich empfange hier zwei sehr schwache Lebenszeichen. Augenblick mal... da ist noch etwas. Es scheint so, als ob der gute Counselor seinen Kommunikator nicht mehr ausschalten konnte", sagt Ensign Motti und schaut in die Runde. "Empfangen Sie das auch, Seth?"

Das Signal ist sehr schwach. Es hat den Anschein, als wenn es durch irgendetwas gedämpft wird.

"Vielleicht liegt er in einer Art Versorgungsröhre, ähnlich unseren Jeffrey-Röhren", vermutet Motti. Plötzlich hat er eine Idee. "Julian, können Sie aus dem Shuttlecomputer die Koordinaten der Explosion extrahieren? Vielleicht war ja Carpenter dafür verantwortlich, wurde aber bei seinem Sabotageakt verletzt. Das würde zumindest das stehende Signal seines Komunikators erklären."

Als Ihn seine Kammaraden kritisch angucken, fällt ihm auf, daß das alles etwas spekulativ erscheint. "Es ist doch einen Versuch wert, oder wollt Ihr lieber hier herumstehen?"

"Mit dem Shuttlecomputer???", fragt Julian Fox skeptisch. "Also, Sie als Pilot sollten wissen, daß dieser Computer veraltet und fast schon so überfordert ist - dies gilt für die gesamten Typ 6 Shuttles!!! - wir werden wohl oder übel ganz altmodisch vorgehen und dem Signal folgen müssen! Außerdem bezweifele ich, daß Carpenter neben dem Explosionspunkt stand und darauf gewartet hat, daß da was in die Luft fliegt!"

Im gleichen Moment fügt Ensign Fox noch "War aber ne' gute Idee!" hinzu, als er bemerkt, daß er diese Worte zu hart ausgesprochen hat. Dann greift er zu seinem Tricorder und maschiert in Richtung des nächstgelegenen Lebenszeichens. Der Rest des Teams folgt ihm in einigen Metern Abstand... Schließlich erreicht er einen größeren Raum, der mit Computern vollgestopft ist. Auf einer Konsole ist ein Bild dieser Sekion zu sehen, auf dem ein Lüftungsschacht rot hervorgehoben ist, und da die Lebenszeichen ebenfalls aus disem Schacht kommen, klettert Fox mit den Worten "Was hatten Sie hier zu suchen, Mr. X?" in den Schacht...

Etliche Biegungen und einige Abschürfungen später: Fox betätigt seinen Kommunikator:

"Fox an Motti, ich bin jetzt etwa 100 Meter diesen Schacht entlanggekrochen und die Spur wird deutlicher, Moment, warten Sie..."

20 endlos erscheinende Sekunden später meldet sich Ensign Fox erneut:

"Außenteam, hier Fox, ich habe Carpenter, ich wiederhohle, ICH HABE IHN GEFUNDEN...!!!"

Als Ensign Fox langsam auf Carpenter zukriecht, faßt er in etwas nasses. Da der Schacht nicht beleuchtet ist, muß er erst einmal die Lampe auf die Flüssigkeit richten.

"Blut - in Mengen! Man Carpenter, haben Sie ein Loch im Bauch???" - keine Antwort. Fox, mittlerweile von oben bis unten mit Carpenters Blut beschmiert, aktiviert die mitgeschleppten Musterverstärker und betätigt anschließend seinen Komunikator:

"Ensign Fox an Daventry - Nottransport direkt auf die Krankenstation!!!"

Motti entspannt sich sichtlich und hörte auf, in den Lüftungsschacht zu glotzen. Er hat sich Vorwürfe gemacht, weil er Ensign Fox alleine gehen lassen hat, aber nun ist er froh, daß sie ihren Auftrag wenigstens zur Hälfte geschafft haben, ohne auf irgendwelche Cyborgs zu treffen, und daß sie Carpenter lebend gefunden haben. Er hebt seinen rechten Arm zur Brust und betätigt seinen Kommunikator: "Motti an Fox. Verstanden Julian. Wie geht es dem Counselor? Sind Sie in der Lage ihn alleine zu bergen, oder soll ich Ihnen jemanden schicken, der ihnen hilft?"

Fox' Antwort geht in einem Schrei von Cyrana Seth unter, als genau in diesem Augenblick einige von den Cyborgs in den Raum, in dem Motti&Co sich befinden, marschieren. Da keine Verbindung mehr zwischen Fox und dem Außenteam besteht, erfahren die anderen natürlich nichts von dem Beamvorgang.

Nach mehreren kurzen Phasersalven aus seinem Gewehr aktiviert Ensign Motti erneut seinen Kommunikator: "Motti an Daventry und an Ensign Lalas. Haben Carpenter in einem Lüftungsschacht gefunden, Zustand unbekannt. Liegen derzeit unter schwerem Feuer. Sind in einem Raum, der wie ein Kontrollraum aussieht, gefangen. Erbitten sofortige Unterstützung."

---

"Hier Ensign Lalas, bin mit Dr. Basani unterwegs... haltet durch!" Basani blickt ständig auf den Tricorder und Lalas fuchtelt wie wild mit seinem Phaser umher; diese Cyborgs können ja praktisch aus dem Nichts auftauchen. Zwei Minuten später kommen beide zum 'Schlachtfeld'. Basani und Lalas versuchen, das Feuer der Cyborgs auf sich zu lenken, um die 2. Gruppe etwas zu entlasten.

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"Motti, verdammt, was ist bei Ihnen los ??? Melden Sie sich..."

Genervt lehnt sich Fox an die Wand des Lüfttungschachtes.

"Kaum rettet man den einen, läuft schon beim nächsten was schief!!!"

Dann macht er sich, so schnell es ihm möglich ist, auf den Weg zum zurückgebliebenen Außenteam. Am Luk angekommen, blickt er vorsichtig in den Raum. Dann läßt er sich schnell und lautlos hinter einer Konsole auf den Boden fallen. Cyrana Seth ist gleich beim ersten Aufblitzen der Phaser in Deckung gegangen. Vorsichtig bewegt sie sich auf die Tür zu, durch die die Cyborgs überraschend gekommen waren, um sie von hinten anzugreifen und die Tür zu sichern. Ihr kommt ein Gedanke, der sicher nicht sehr heldenhaft ist, aber im Moment liegt Motti blutend auf dem Boden, Tschiba hat alle Hände voll mit den Cyborgs zu tun und von Fox ist nichts zu sehen. Also richtet sie das Phaserfeuer auf die Tür und verriegelt den Eingang. Dann bringt sie den letzten der eingedrungenen Cyborgs mit einem gezielten Phaserschuß zu Fall. Ein paar Sekunden des Aufatmens...?

"Ensign Motti? Hey, wo sind Sie..." Aber im selben Moment sieht sie den Bolianer mit einer klaffenden Wunde am Boden liegen. Er scheint noch bei Bewußtsein zu sein.

"Es tut weh, nicht wahr?!"

Besondere Freundlichkeit scheint bisher nicht Cyrana Seths Stärke gewesen zu sein, aber so ein Anblick...!?

Motti sieht die junge Minorin auf sich zu kommen. Ihre blaue Uniform sieht aus, als hätte man mit ihr den Boden aufgewischt. Er blickt kurz auf seine Wunde und stellt fest, daß seine Hände nicht in der Lage sind, die Blutung zu stoppen. Er hört, wie Seth etwas sagte, aber er kann nicht verstehen, was. Er öffnet den Mund, bringt aber außer einem Ächzen keinen Ton heraus.

"John, ich habe nichts da, womit ich Ihnen helfen könnte, Dr. Basani muß in der Nähe sein, ich werde versuchen, ihn zu finden. Bis dahin..."

Mit einem entschuldigenden und halb verlegenen Lächeln legt sie ihm ihre sechs Finger auf bestimmte Stellen im Brustbereich und drückt blitzschnell zu. Der Bolianer versinkt sofort in tiefe Bewußtlosigkeit. Der letzte Gedanke in seinem Kopf ist, daß er dies hier Überleben wollte. Schon um seines Vaters Willen.

Cyrana Seth sieht sich nach einem Behelfsverband um, aber nichts in der näheren Umgebung scheint zu passen, so löst sie das breite Band, mit dem sie ihr Haar zusammengehalten hat und bindet die Wunde notdürftig ab.

"Crewman Seth an Daventry."

Cyrana wiederholt den Versuch ein paar Mal, aber die Kommunikation ist wieder gestört.

'Mist', denkt sie, und da fällt ihr ein, daß es zwischen telepathisch veranlagten Humanoiden noch ein anderes Kommunikationsmittel gibt. Mit aller Konzentration sendet sie einen Hilferuf an Mar Loran, von dem sie weiß, daß er Betazoide ist. Vielleicht würde es klappen...

Crewman Tschiba taucht im langsam abziehenden Rauch auf, er sieht ziemlich mitgenommen aus. Ensign Fox kommt hinter seiner Konsole hervor und blickt auf den am Boden liegenden Motti.

"Wie geht es ihm?" fragt er Cyrana Seth.

Die zuckt nur skeptisch mit den Schultern. Keine Antwort abwartend geht Fox in Richtung der nun verriegelten Tür.

"Na, die ist zu!" meint er, als er erkennt, daß es wohl keine gewaltfreie Möglichkeit gibt, die Tür zu öffnen.

"Ensign Fox an Daventry. - Daventry, bitte kommen! - Das fehlte gerade noch, keine Verbindung mehr zum Schiff!" Fox geht zur nächstgelegenen Computerkonsole und beginnt, auf den Schaltflächen herumzutippen...

---

In diesem Moment machen sich Dr. Basani und Ensign Lalas bemerkbar:

"Motti, welche Kontrollen sind das in diesem Raum?", ruft Lalas in seinen Kommunikator, "Wenn wir den Kontrollraum bzw. die Kontrolleinrichtungen zerstören, beeinflußen wir damit die Cyborgs?"

Er hat den Satz kaum ausgesprochen, da streift ihn ein Cyborg-Schuss. Lalas' linker Arm ist getroffen, jedoch nicht ernstlich verletzt worden. Basani will schon seinen Koffer öffnen, als Lalas im entgegnet:

"Nicht jetzt Doktor, es ist nicht so schlimm!"

---

"Na das sieht ja wieder blendend aus..." nörgelt Crewman Seth. Es scheint ihr nicht ganz klar zu sein, daß sie mitschuldig an dieser Mausefalle ist - immerhin hat sie den Eingang verriegelt. Doch wenigstens können sich die Mitglieder des Außenteams genauer im Kontrollraum umsehen...

"Ensign Fox, wo genau haben Sie den Schiffscounselor gefunden?"

Fox beschreibt Cyrana Seth die Stelle. Dann sagt Seth: "Nur gut, daß Sie diese Behelfsmusterverstärker halbwegs zusammengebaut haben. Apropos - wo sind die Teile überhaupt abgeblieben?"

Aber Julian Fox hat die Frage offensichtlich überhört. Neugierig sieht Cyrana Seth sich um. Ein Haufen undefinierbarer Schrott liegt sauber verteilt überall herum. Sehr gewissenhaft beginnt sie, die herumliegenden technischen Teile zu untersuchen. Ihre Mitstreiter vom Außenteam mustern die Minorin mit zweifelnden, verständnislosen Blicken.

"Was'n los Jungs? Ich bin von Haus aus Händlerin - da läßt man eben nichts liegen... außerdem bin ich der Wissenschaftsabteilung zugeteilt. Wer weiß, wozu man die Sachen noch brauchen kann."

Mit diesen Worten legt sie verschiedene Einzelteile fein säuberlich auf einen Fleck.

Nun sind sie also in der Kontrollhalle versammelt: John Motti, bewußlos, Cyrana Seth, Julian Fox, Tschiba. Thomas Lalas und Doc Basani sind unterwegs und immer noch mit den Cyborgs beschäftigt.

Durch Fox' Information wissen sie, daß sich der Counselor mittlerweile auf der Daventry befindet. Doch was ist mit Mar Loran, dem Piloten der Isaac Newton? Warum unternimmt er nichts? Was ist mit Dr. Wang? Und wo zur Hölle steckt Loci, der Borg... hat er sich etwa mit den "Schweden" verbündet...?

---

Loci ist auf eigenen Wegen gewandert. Er erreicht mit voll aktivierten Lasern, Phasern und Sprengkopfsätzen - Standardborgausrüstung - die große Halle, in der das Desaster seinen Anfang genommen hatte.

Nur noch zwei Cyborgs halten hier Wache. Der Rest war entweder unter dem Feuer des Außenteams gefallen oder gerade auf der Suche nach ihnen, bzw. das Schiff wieder flott zu machen.

Zwei gezielte Phaserschüsse verdampfen die Wächter. Loci rennt zu Dr. Jason Wang, hievt ihn sich auf die Schultern und wirft einen letzten Blick auf den bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Körper der falschen Kelly Dughal, die sie alle in dieses Schlamassel reingeritten hatte.

Achselzuckend aktiviert Loci den Kommunikator. Der Kontakt zum Schiff ist wieder mal gestört, aber die interne Kommunikation funktioniert noch. So erfährt auch er, daß Carpenter in Sicherheit ist, und daß die anderen in dem Kontrollraum eingeschlossen sind.


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